HPT-18/01-10
2010-06-06

HPs CD-Kritik

Es mag ja in der Ära "Lena Meyer-Landrut" ein Sakrileg sein, auch nur im Entferntesten an andere Musikrichtungen zu denken, dennoch möchte ich auf zwei Neuerscheinungen von Altmeistern der anglo-amerikanischen Rock Szene aufmerksam machen: Jeff Beck und Jackson Browne.

- Jeff Beck: Emotion & Commotion

- Jackson Browne: Love Is Strange



Jeff Beck
"Emotion & Commotion"

Meine erste Bekanntschaft mit Jeff Beck machte ich in der Blütezeit der "British Invasion": Als Leadgitarrist der Yardbirds fielen mir seine Soli (Heart full of Souls; Evil Hearted You) sofort ins Auge bzw. ins Ohr.

Seitdem hat Jeff Beck einiges kreiert: Mal mit Freunden (Tim Borgart, Carmen Appice, Rod Stewart...), mal alleine. Kritiker reichen in ihren Beurteilungen von "genial" bis "chaotisch". Die Wahrheit liegt wohl, wie immer, irgendwo in der Mitte: "genial chaotisch" oder "chaotisch genial".

Nun hat der Meister der Fender Stratocaster nach sieben (mageren?) Jahren mit "Emotion & Commotion" ein neues Album herausgebracht. Dabei wird er von Joss Stones, Olivia Safe, und Imelda May als Leadsängerinnen kräftig unterstützt.

Insgesamt liefert Jeff Beck ein hörenswertes Album ab. Ob orchestral, bluesig oder rockig angehaucht, alle Songs eignen sich zur Entspannung im Sessel und auf dem Sofa, nach getaner Arbeit, oder als entspannende Hintergrundmusik.

Anspieltipp:
I put a spell on you
& There's no other me (mit
Joss Stone).

Gesamtbewertung:  3,5 (von 5) Sterne

Siehe auch: [



Jackson Browne
"Love Is Strange"

Es ist kein Geheimnis, dass ich Jackson Browne für einen der besten Singer/Songwriter der Rockmusik halte. Seine Alben (u.a. Running On Empty; Lives in the Balance; Late for the Sky, The Pretender) und seine sozial-kritischen Texte haben Kult Status, was ihm auch den Beinamen "Das Gewissen Amerikas" eingebracht hat. Im fortgeschrittenen Alter hat er sich mehr auf die akustische Schiene (Solo Acoustic Vol.1 & 2) verlagert.

Mit seinem neuen (Live) Album "Love is Strange" schließt er nahtlos an diese Tradition an. Unterstützt von David Lindley, einem genialen Multiinstrumentalisten und führenden Studiomusiker der Westcoast Szene sowie einigen spanischen Musiker Freunden liefert er ein brillantes Live Album ab, das in der Zeit vom 9. - 22. März während seiner Spanien Tournee aufgenommen wurde.

Durch Einsatz von Bouzouki, Hawaian Guitar, Oud, Baritone Guitar, Fiddle, Bandura etc., bekommt jedes einzelne Lied seinen individuellen Charakter, der harmonisch in das Gesamtkonzept dieser Doppel CD passt. Unverkennbar jedoch bleibt Jackson Brownes eigene Handschrift (Gesang & Gitarrenspiel), die sich wie ein roter Faden durch das ganze Album zieht.

Es ist immer wieder ein Genuss, Klassikern wie Take it Easy, For Everyman, Late for the Sky, Running on Empty, I'm alive, Looking East etc. – egal ob elektrisch, oder wie auf diesem Album, akustisch - zu lauschen.

Gesamtbewertung: 4 (von 5) Sterne

Horst Peter Schmidt

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