- Crowdsourcing killed art Auszüge aus einer Rede von Christopher R. Weingarten - Schwarmintelligenz ist Blödsinn |
Crowdsourcing killed art Wenn wir das Volk entscheiden lassen, dann kommt niemals mehr etwas wirklich gewagtes, verwegenes, risikoreiches heraus. Die Masse hat einen entsetzlich schauderhaften, verheerend erbärmlichen Geschmack... Ein paar Zitate aus einer Rede von 2010-05-04 „Ich bin freier Autor für RollingStone.com, die Village Voice, Revolver magazine, Decibel magazine, Idolator und mehr. In einem Jahr werde ich einen neuen Job brauchen... Niemand braucht einen Kritiker, um ihm zu sagen, was gut ist. Jeder kann es sich selbst anhören... Wer eine angesagte Platte haben möchte, muss nicht auf mich warten um ihm zu sagen, dass sie gut sei. Man kann den Namen des Albums in eine Suchmaschine tippen und erhält alles was man möchte. Ganz einfach... Zeitschriften und Internetseiten entdecken nicht Bands; Sie berichten lediglich über Strömungen, Trends... Crowdsourcing (Massen-Abstimmungen? Klick-Zählerei? Schwarmintelligenz?) killed punk rock. Falsch. Crowdsourcing tötet Kunst. Crowdsourcing killed indie rock. Blödsinn. Warum? Die Masse hat einen entsetzlichen, schauderhaften Geschmack. Die Leute haben einen verheerend, erbärmlichen Geschmack... Wenn wir das Volk entscheiden lassen, dann kommt niemals mehr etwas wirklich gewagtes, verwegenes, risikoreiches heraus, und das ist das Problem... Niemand sagte [z.B. über Bonnaroo auf Twitter], warum die oder jene Band großartig war. Niemand nahm sich die Zeit, zu sagen: „Wer zu Bonnaroo Nr... geht, sollte meine Lieblingsband sehen, weil...“. Genau das ist es, was wir in einer Welt ohne Kritiker vermissen: Das WARUM... Viele glauben, nur in langen, wirren Internet-Tiraden ihren Enthusiasmus angemessen auszudrücken; Das ist nicht zutreffend... Sei in allem was Du tust ein Kritiker. Lass uns das ‚Warum’ und das ‚Wie’ wissen. Aber erwarte nie jemals dafür bezahlt zu werden...“Hört Euch Musik im Radio an! - Lasst Mathematik nicht über Euren Musikgeschmack entscheiden von SZ, Süddeutsche Zeitung, 4. Mai 2010 "Ich könnte den besten Text über ein Ereignis machen... die meisten Klicks wird die Geschichte da haben, wo sie zuerst veröffentlicht wurde. Inhalt und Können stehen nicht mehr im Mittelpunkt... Die Internetseite hypemachine.com verwendet irgendeinen magischen Algorithmus,... um herauszufinden, über welche hippe Indie-Rock-Band in dieser Woche geredet wird... aber: Wenn man die Meinungen von Tausenden von Menschen zusammenträgt, dann entspricht das ziemlich genau dem, was der kleinste gemeinsame Nenner genannt wird. Das Irrwitzige ist, dass jeder, der dies abruft, überzeugt ist, alles andere als das zubekommen... Es ist völlig egal, welche Worte man benutzt, es kommt nur noch darauf an, wie oft sie in Deinem Text vorkommen. Gut geschriebene Texte werden durch die Suchmaschinen-Optimierung kaputt gemacht. Es geht auch nicht mehr darum, ob ein Song gut ist. Wir büßen unsere Fähigkeit ein, zu kritisieren... Nehmt Euch eine Stunde Zeit, hört Euch einen Radiosender an, der Euch kein statistisch berechnetes Programm auftischt,... lasst Mathematik nicht über Euren Musikgeschmack entscheiden." |
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