"JUST IN TIME" EN BLOC
Gedanken zu einem Eroberungsversuch des Brotlosen von. Karlheinz Tschöö, Basser in 'ner Rock Bäänd......das vorbildungsfreie Praxis Abenteuer eines E-Bassisten in einer Cover Band und sein "rühmliches" Ende ohne den geringsten Vergnügens Verlust: […]» Hi, Rock Cover Band... Hi, Rock Musik... zum Anhang:[…]» |
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Schläft ein Lied in allen Dingen, Es war der Teil Deines Lebens, dem Du die dynamischste Erfahrung der reichhaltigsten Palette von "Typen", Persönlichkeiten verdankst; Einige Hundert, mit denen Du mehr oder weniger viel Zeit verbrachtest beim ausgiebigen und ausgebenden Feiern des Brotlosen. Eine Farbigkeit und Vielfalt, die 25 Jahre als Schwimmtrainer und ein "normales" Pauker Dasein zwar auf der scheinbar nie alternden Kinder-, Jugendlichen- und Heranwachsenden Seite im Angebot hatte, die aber in der Abteilung "Mit-Dir-älter-werdender-Art-und-Alters-Genossen" noch fehlte. Wer da, so wie Du, nicht beim "Bund" gewesen ist, der brauchte wohl von dieser ungefilterten Dusche des "wahren Lebens", um nicht am Abfertigungs Schalter für Himmel und Hölle als Antwort auf die Frage: "Wie viele verschiedene "Typen" hast Du kennen gelernt?" antworten zu müssen: "Neben meinen begeisternd und in ihrer Kernaufgabe durchaus erfolgreich dilettierenden Eltern - Eigentlich nichts als pharisäisch hinterhältige, egozentrierte Ober Räte aufwärts mit peinlichem akademischen Imponier Gehabe zwei bis fünf von mehr als 200 positiv ausgenommen." Denen allen, Freizeitmusikern, nicht "Kollegen", nun rückschauend ausdrücklich und überschwenglich danken zu wollen, wäre ebenso verlogen, katholisches Schaufensterverhalten; Dennoch, jede einzelne persönliche Begegnung war mehr als ihren "Einsatz" dafür wert. Wer nun hämischer Weise meint, da lüge sich ein Loser in die eigene Tasche, dem sei, mit allem Respekt, versichert: "Han isch nit nüdisch!" Ganz einfach, weil der Erwerb dieser Erfahrungen weder beim Start der "Karriere" an den langen Saiten, vor mehr als fünfzehn Jahren, auslösendes Motiv war, noch in den vielen Phasen der Enttäuschung über die Entwicklung der Band und ihrer multiplen Lineups, auch nicht in den viel selteneren, dafür um so glücklicher wahrgenommenen Momenten des Gelingens. Den ersten Schritt über die Schwelle der Angst lässt Dir ein freundlicher Mitmensch dann aber überraschend leicht erscheinen: Beim erstenmal Trampen, vor fast fünfzig Jahren, war es eine Klassen Kameradin am Gymnasium Schwenningen, und nach lächerlich schüchternsten ersten Versuchen ging’s dann für den Teenager ganz locker und souverän, für’n Appel ohne Ei per Daumen über die Cliffs of Dover, Piccadilly Circus und Dartmoore nach Penzance, Cornwall, Lands End und zurück in die schwäbische Provinz. Beim Moped-Führerschein eröffnete mir die überrumpelnde Ankündigung Elkes, nach ein paar Tagen "Bedenkzeit", die gesichtsrettende Kurve für den ritterlichen Kavalier: "Ich kann Dich doch nicht alleine in den Tod gehen lassen!"; Und so ermöglichte ihre "mutig späte" Entscheidung auch mir das urtümliche Mobilitäts-Erlebnis "Mopedfahren", ohne das ich mir im Jenseits mit Sicherheit in den A.... gebissen hätte. Beim Bass für die Lehrer Band, mehr als drei Dekaden später, war’s Kollege HP und als erster von vier unschlagbaren Glücks Momenten am langen Griffbrett: Manfred Manns "Davy’s On The Road Again", das doch tatsächlich unter Deiner Mitwirkung garnicht so übel, ja beglückend schön erklang - ein halbes Jahrhundert nicht für möglich gehalten - und einmal sogar, wie es muss, mit der „richtig schön jaulenden“ Gitarre (Hi, Axel Fenger!); Gerry Raffertys Saxofon-Solo in "Baker Street", das Elke verblüffend nah am Original erklingen ließ; Saxons "Requiem" in der Bar des Kings House Hotel im Rannoch Moor in Scotland - ...From London to Chicago /From the mountains to the sea... / We will remember / They were born to rock 'n' roll / We will remember / Woah-oh... - Minuten der Ewigkeit, im Flug über die Highlands, mit Gänsehaut und Kloß im Hals… einfach nicht für Geld zu haben. Und nun, zuletzt, die absolute Krönung: Ein Abend im Mai Zweitausendzehn, in einem Keller am Kölner Südfriedhof, "Whole Lotta Love", dieses lyrisch unbedarfte Stück britischen Jungmannen Edel Porno Rocks mit der Zepschen Wucht und geschliffenen Urgewalt. Dafür (als einzige persönliche Ausnahme): Danke, Hans! Und, Elke hat recht, allein dafür hat sich der Versuch einer "letzten Neugründung der Band vor der Autobahn" rund herum gelohnt. ### Wer weiß, ob es das gibt, das "verflixte siebte Jahr", das Ende kleiner Epochen, oder große, doppelt so lange, von etwa fünfzehn Jahren; Jedenfalls hast Du es oft so erlebt: Es scheint doch Lebens Portionen, Einheiten des Werdens, Blühens mit Ausklang und Abschluss zu geben, in denen kleine und größere Kapitel in Zeit verpackt sind und zuende gehen in Worten wie: Es war schön, es war gut. Jetzt ist genug. So erlebtest Du die Zeit mit dem so herrlich beknackten VM Lotus Super Seven Replika, in der hautengen Alu Badewanne, mit dem Hosenboden über den Asphalt, die Gischt Fontänen in den Himmel peitschenden Vorderreifen auf Augenhöhe bei der Arbeit beobachtend, nackte Technik ohne den Hauch „degenerierter“ Wasserdichtigkeit und Skelett Schonung, na ja, doch ohne Starrachse... Ein berauschendes Fahrtwinderlebnis hinter steiler "Windschutz"-Scheibe in ungedämpft betäubender Geräuschkulisse, schöön! Eine kleine Epoche, und es war genug. Auch das Moped Fahren ist solch eine runde Sache gewesen: Der Duft der Landschaft ohne Äa-kondischn-Umwege in der Nase - Regentropfen Nadelkissen im Gesicht - Schuhsohlen schleifen den Straßenbelag - Schräglage im landadeligen Herren Reiter Sitz - hinter Jeckel Bein Schonern und Lodomez Fuß Schützern. Und nun ist es das Freizeit Rock Musizieren, eine weitere große Epoche, die ihre Abrundung gefunden hat. Wahrlich nicht auf einem Niveau der Beherrschung Deines Instruments, das ohne rot zu werden mit einem Attribut auch nur im Dunstkreis von Meisterschaft zu beschreiben wäre. Zu Deiner diebischen Schande darfst Du aber gestehen, dass das subjektiv erlebte Vergnügen beim Zupfen der langen Stahlsaiten in wunderbarer Weise schon von Anfang an in unverschämt beglückendem Missverhältnis zu Deinem Können stand. Vielleicht war es ja doch im Kern der ein klein wenig vermessene Versuch, unter den, selbst im Großraum einer Metropole, schon raren Freizeitmusikern in gesetztem Alter auch noch die finden und zusammenführen zu wollen, die sich nicht nur damit begnügen, die Traumstücke ihres Lebens aus Klassischem und Progressivem Rock schnöde nachzuspielen und damit sowohl einer brillanten Komponisten Karriere, als auch dem Vorrang narzisstischer Verlockungen des Beifalls bedienter Erwartungen eines Traum Publikums von Enkeln, Opas und Tanten zu entsagen. Dieses all gemeine „Troubadix Gen“ im (Amateur) Musikanten Ego einer wahrhaft selbst vertrauenden, ungenierten, autistischen(?) Egozentriertheit unterzuordnen, an erster Stelle zur eigenen Zufriedenheit zu spielen = "DAS Publikum sind WIR!", das war wohl die am hartnäckigsten mit "bassem" Nichtverstehen und Zweifeln an Deiner geistigen Gesundheit bedachte Zielstellung für Deine diversen Bäänd Personals. Aber, Papperlapapp: Du würdest es in einem nächsten Leben genau so noch ’mal versuchen. Es war schön es war gut es ist genug - Tschöö, Basser in ’ner Rockbäänd! ### Was wartet nun auf Elke und Dich?... Heisterberg im Juni 2010 Karlheinz ... und die Welt hebt an zu singen Joseph von Eichendorff |
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Die Schallwandler meiner Stammkneipe müssen Zwerch- und Trommelfelle ja nicht unbedingt SO druckvoll in Resonanz versetzen wie die in Schraders legendärem "Hard Rock Café" in einem Souparterre in der Kölner Dasselstraße (nicht zu verwechseln mit der pinkelfeinen, weltweiten Fress-Lokal-Kette gleichen Namens). Wer das Glück der frühen Geburt hat, konnte dort in den 80er Jahren im "Kwartjee Lateng" DEN Traum einer Hard-Rock-Kneipe erleben, die diesen Namen noch ohne semantische Kleinkariertheiten, dafür um so unüberhörbarer verdiente. Bei der verbreiteten Kneipen Akustik "Kultur 2.0" (womöglich ein Reflex auf TeckNO-Wummer-Paadies?!) wäre aber schon eine Musikwiedergabe ein klein wenig über dem "gemeinen Laber Pegel" - wenigstens ab und zu mal - eine regelrecht sensationelle (wieder) Belebung. Der empathische Mitmensch hat es sofort gespürt: So leiden Rock Musik Freunde in ihren "zweiten Wohnzimmern". Und so haben wir gelitten, Elke weniger, aber Uwe und ich (Karlheinz), bis wir endlich begriffen, dass die (Er) Lösung wohl alleine in der möglichst mutigen Antwort auf die rhetorische Frage zu finden ist: "Warum machen wir "unsere" Musik nicht selber?!"... Gegen alle Zweifel, ob das denn in erheblich fortgeschrittenem Alter überhaupt noch möglich wäre, haben wir vor mehr als 15 Jahren mit dem Versuch begonnen, Stücke eigenhändig nachzuspielen. Und, siehe da: Es ist möglich, kostet zwar viel Geld, macht dafür aber noch viel mehr Vergnügen. Mit eigener PA probten wir einmal pro Woche und freuten uns auf plus/minus fünf Auftritte pro Jahr. Wenn es uns dabei gelang, anderen Freunden selbst und weitestgehend analog gemachter Musik ein paar bescheidene, aber wahrnehmbare Momente der Erinnerung an ein grandioses Jahrhundert der Rock-Musik zu ermöglichen, dann hat es sich für uns mehr als "gelohnt". Die Stücke, die wir mögen, stammen aus dem Songbook des Blues, Folk, Rhythm and Blues und der "Kinder" des Rock and Roll, von Classic und Progressive Rock. Eine kleine, mehr oder weniger zufällige Auswahl von Hörproben unserer Idole bieten Verknüpfungen mit den Miniaturen rechts. Wir versuchten, "unsere" Stücke so nahe wie möglich einer unserer Lieblings-Versionen nachzuempfinden. Alle Abweichungen unserer Remakes von den Originalen sind - wie es jeder Unvollkommenheit des Herzens gebührt - im "Ego te absolvo" der großen Freizeit-Musik-Liebes-Beichte eingeschlossen... hoffentlich!... Warum ist unser Band-Logo ein höflich grüßender Bauer vor dem himmelhohen Spiegelbild einer Uhr ohne Zeiger? Darauf haben wir drei Antworten. Zuerst eine absurde: Sollten wir etwa einen hämisch grinsenden Bonus-Bänker davor stellen? Dann eine pragmatische: Eine Uhr ohne Zeiger ist besser als gar keine Uhr. Zuletzt eine metaphysisch-spirituelle: Vielleicht geht sie ja doch - innen! - Just In Time. Danke Amon Düül II und "Grüß Euch im Himmel": Liesl Karlstadt & Karl Valentin!(0) |
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Nach zwei verheerenden Welt-Kriegen durften die Menschen in den Industrie Nationen eine bis dahin unvorstellbar lange Zeit erleben, ohne selber legalisierten Mord, Vergewaltigung, Vertreibung und Zerstörung von unschätzbaren Sachen erleiden oder gar ausüben zu müssen. Dafür konnten sie nun einen Teil ihrer Lebenszeit und Kraft für etwas artgerechtere "Kultur"- "Leistungen" als die Bedienung und das Erleiden wahnwitziger Mengen immer wahnwitzigerer Waffen einsetzen. (Während sie gleichzeitig mit deren ungeniert fortgesetzter Produktion und Verkauf an zahllose Kriegsparteien rund um den Globus, also mit Elend und Tod von Millionen anderer Menschen, einen beträchtlichen Teil ihres Wohlstands erwirtschafteten! - So viel zur Moral dieser scheinbar glücklichen Geschichte.) Rock Musik, elektrisch verstärkter Folk und Blues in den Britischen Kolonien der "Neuen Welt", war eines der zu besetzenden Handlungsfelder. Poeten wie Woody, Pete und Bob füllten deren Songbook mit unerhörten Texten, die weltweit hochgradig ansteckend wirkten. Besonders im europäischen Mutterland gründeten nach und nach zunehmend langbehaarte Jünglinge im wehrfähigen Alter unzählige, bis dahin unerhörte Pop und Rock Musik Kapellen. In dieses kulturgeschichtliche Klima hineingeboren, suchten wir, die "Baby Boomer" der Alten Welt, wie jede Generation von Pubertisten seit Steine Zeiten, nach einem Medium unserer Identität. Viele von uns fanden es in der Levi's Röhrenhose 501 und in der Rock Musik. Speziell wir, die Kinder deutscher Eltern, die den bisher größten Weltenbrand mit zu verantworten hatten, "wir verbanden mit der ROCK KULTUR den Protest gegen Geschichts-Vergessenheit, nachhaltiges Schweigen und Verdrängen der Vergangenheit, bloßes Konsumdenken und gesellschaftspolitische Erstarrung. Der Vietnamkrieg war dann ein weiteres Motiv"(2). Frech, grell und schrill, verzaubernd, traumhaft und erotisch sollte es sein, in Harmonie mit den Größen der Musikgeschichte von Johann Sebastian bis Ludwig van. "With a little help of our friends", von Elvis bis Bob, Mick, Jimmy und Paul, fanden sich unsere Eltern bald wg. „Negermusik“ genau auf der Palme wieder, auf die wir sie damit bringen wollten. Die ewige Liebe und ihr leidenschaftlicher Hofstaat von Eros, Eifersucht, Gewalt und Macht, ebenso wie die Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, von Solidarität, Loyalität, Gerechtigkeit und Verantwortung, waren - selbstverständlich exklusiv für uns! - in die Textzeilen dieser „neuen“ Musik geschrieben worden. Doch im Ernst, nach dem Erwachen einer Kriegs Gehirn erschütterten Welt nahmen sie in Wahrheit wohl eher endlich wieder den Rang ein, der ihnen im zeitlosen Sing Sang der Menschheit schon immer gehörte. Wirklich Neues brachten technische Entwicklungen im Musik Instrumenten Bau, von der elektrischen Ton-Abnahme und Verstärkung, der elektronischen Tonerzeugung, Bearbeitung und Archivierung. Bis dahin nie gehörte Klänge wurden immer lauter (re)produzierbar und so wurden Gemeinschafts-Erlebnisse für immer größere Mengen von Menschen in immer noch größeren Veranstaltungsörtlichkeiten möglich. (Ein technologiebeförderter Trend zum kommerziell verwerteten Massen-"Beglückungs"-Erlebnis, der sein grausames Gesicht mit den 21 Duisburger Toten von "dance or die" zeigte, der sich aber auch in der massenhaften Vereinsamung hinter den Ohrstöpseln terabite-berieselnder Abspielgeräte dramatisch umkehrt!) Zusammen mit kompositorischer Meisterschaft entstanden Lieder, die nicht nur in unseren Gehirnen eingebrannt sind, deren Platz zu Recht in den Ruhmeshallen der Musik dieser Welt ist. DIE Erschütterung meiner urvertrauenden Blauäugigkeit, Rockmusik könne grundsätzlich nur von sozialverpflichteten Menschen mit entsprechend verantwortbaren Inhalten gemacht werden, "verdanke" ich einer fast sträflich späten, bewussten Lektüre der Texte eines waffen-blöden Nugent, vor Schultoren buhlender Nachwuchs-Arier und anderer Polit- und sonstiger Sekten-Vertreter, die das Vehikel Pop Musik für ihre Botschaften zu nutzen versuchen. Gute Musik hat ihren Wert nur zu einem kleinen Teil in Stimmband-, Fingerübungen und anderen technischen Finessen der Tonerzeugung. Der (Kon) Text, die in und mit ihr ausgedrückten Gedanken sind es, die ihren Wert vorrangig bestimmen. Erst Gedanken und Töne zusammen erzeugen in mir die Bilder und Emotionen von Freiheit und Schönheit, die DIESE Musik zur Tonspur meines Lebens machten. Am besten bringt es zum Ausdruck, was Woody Guthrie auf seine Gitarren schrieb: THIS MACHINE KILLS FASCISTS(5). Was aber berechtigt mich eigentlich - auch noch weit fortgeschrittenen Alters - diese Musik eigenhändig nachspielen zu wollen und sie damit möglicher Weise - in den Ohren Mancher - zu verhunzen? Neben der bereits erwähnten, putativen Notwehrlage gegenüber obligat labernde Zeitgenossen, scheint mir die Antwort im Aufeinandertreffen einer spezifischen akustischen Sozialisiertheit meiner Generation und den Musik Vermarktungs Praktiken 2.0 zu liegen. Wer durch Kindheit, Jugend und frühes Erwachsenenalter mit dem satten, warmen Klang röhren-befeuerter Radio-Lautsprecher groß werden durfte, mit den aufregenden Kreationen der Platten Küchen und Tonband Archive von AFN, BFBS, Radio Luxemburg, WDR-III und natürlich SWR-III im Ohr, der wird in einer steril-digitalisierten, und video-kontaminierten Pop "Moderne" garnicht anders überleben können. So ist das dilettierende, eigenhändige Musizieren wohl Teil des Versuchs, die Hoheit über den persönlichen Hörraum zu behalten oder wieder zurück zu gewinnen, mit den eigenen Bildern im Kopf, durch weitestgehend analoge (Re) Produktion dieser einmal gehabten Hör-Genüsse, zur Rettung der Seele, als Notwehr gegen Phantasie bevormundende, peinlich banal pubertäre, Nerv tötende Wie-Wa-Em-Tie-Wie-Verhirnlosungen?! Als entschiedene Gegenposition zur landläufigen Meinung, dass die Begeisterung für populäre Musik das ausschließliche Recht der menschlichen Fortpflanzungsphase sein dürfe, könnte die folgende Warnung eines gewissen Bobby Zimmerman ja auch als Hinweis verstanden werden, die geistige Existenz des Menschen nicht ausschließlich biologisch determiniert zu betrachten: "He not busy being born is busy dying!"(3) Das Leben bewahrt für jeden ein stilles, beständig wachsendes, unverdientes Glück, auf den Spuren dieser großen Ton- und Text-Dichter, den Kreationen ihrer Liebe und Leidenschaft für alle empathischen und mitmenschlichen Themen, "aller existenzialistischen und deshalb lebensrettenden Musik(1)" sein zu dürfen. Und dieses Glück ist keinem bestimmten Lebensabschnitt vorbehalten. Es entwirft sich ununterbrochen neu und ist ein Geschenk für uns alle, die wir es empfinden können und so lange unsere Gedanken Träumen folgen. "And if my thought-dreams could be seen ### Another "simple twist of fate" (Hi, Bob Dylan): Unser neuer/letzter Proberaum befindet/befand sich in einem Jugendheim namens "Eichi", nach dem spätromantischen deutschen Lyriker Joseph von Eichendorff (1788-1857). Neben der Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts" (1826) ist das folgende Gedicht wohl eines seiner bekanntesten Geschöpfe: "Wünschelrute" (1835) "Schläft ein Lied in allen Dingen ...not so bad a twist of fate - isn't it? |
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Anhang (0) Georg Seeßlen […]», DIE ZEIT Nr. 23, 2. Juni 2010: "Für zehn Sekunden Karl Valentin und Liesl Karlstadt kann man die Gesamtproduktion des derzeitigen deutschen Comedy-Schaffens wegschmeißen." (1) Willi Winkler […]» (2) Dr. Klaus Harms (Pfarrer i.R.), Mainz, in den 60ern Polizei-Pfarrer in West-Berlin; aus seinem Leserbrief zu: Bernd Ulrich: "Der 68er-Komplex" DIE ZEIT Nr. 23, in: DIE ZEIT Nr. 25, 2009-06-10. (3) Die letzten Zeilen von: "It's Allright Ma, I'm Only Bleeding" von Bob Dylan, […]» (4) Joseph von Eichendorff, […]» (5) Sollte ich mal in die Verlegenheit kommen, ein musikalisches Glaubens-Bekenntnis zu schreiben, dann könnte das, was Woody Guthrie hier sagt, ein Teil davon werden: "Ich hasse ein Lied, dass Dich glauben macht, absolut nichts zu taugen. Ich hasse ein Lied, dass Dich glauben macht, Du seiest ganz einfach nur geboren um zu verlieren . das Verlieren sei Dein Schicksal . Du seiest für niemanden, für nichts zu gebrauchen . weil Du zu alt oder zu jung oder zu fett oder zu mager, zu hässlich, zu dies oder zu jenes seiest . Lieder, die Dich schlecht oder sich über Dich lustig machen, weil Du Pech hast oder weil es Dir schlecht geht. Ich kämpfe gegen solche Lieder bis zu meinem letzten Atemzug, meinem letzten Tropfen Blut. Dies ist Deine Welt und wenn es Dich auch noch so heftig getroffen hat, dass Du Dich ein Dutzend Mal überschlugst egal, welche Hautfarbe Du hast, wie groß Du bist, wie kaputt Du bist, ich will die Lieder singen, die Dich stolz auf Dich machen und auf das, was Du geschafft hast. Die Lieder, die ich singe, sind fast alle für Leute gemacht, denen es beinahe genauso geht wie Dir. Ich könnte auch für die andere Seite arbeiten, die Seite des großen Geldes, könnte jede Woche reichlich Dollars dafür bekommen, dass ich aufhöre, meine eigenen Lieder zu singen und stattdessen solche von der Art, die Dich noch weiter runter bringen, sich über Dich lustig machen, die Dich glauben machen, nicht einen Funken von Verstand zu besitzen. Aber ich habe mich schon vor langer Zeit dafür entschieden, dass ich eher verhungern würde, bevor ich irgendwelche Lieder dieser Art singe. Radio, Filme, Musiktruhen und Liederbücher sind schon voll genug, sie quellen über von solchen üblen Liedern. Woody Guthrie" JIT en bloc |