2009-06-19 Freitag

Köln – Tanzbrunnen:

Neil Young & His Electric Band

2009 Continental Tour – Europe


- This song is for you!

- "Greenblues" schreibt

- "Schwerti" schreibt

- Elke, Uwe und Karlheinz waren auch da

- Ein Hauch von Woodstock am Rhein


Neil Young - guitar, harmonica, pump organ, vocals
Ben Keith - pedal steel, lap steel, guitar, organ, background vocals
Rick Rosas – bass, background vocals
Chad Cromwell – drums, background vocals
Pegi Young - background vocals, vibraphone, piano, acoustic guitar, percussion
Anthony Crawford - background vocals, piano, electric guitar, acoustic guitar, bells
Larry Cragg - banjo

Setlist:
Hier kannst Du sie auch sehen und hören.

01. Hey Hey My My (Into The Black) (electric guitar)
02. Mansion On The Hill (electric guitar)
03. Are You Ready For The Country? (piano)
04. Everybody Knows This Is Nowhere (electric guitar)
05. Pocahontas (electric guitar)
06. Words (Between The Lines Of Age) (electric guitar)
07. Cinnamon Girl (electric guitar)
08. Mother Earth (pump organ)
09. Don't Let It Bring You Down (acoustic guitar – solo)
10. Goin Back (acoustic guitar)
11. On The Way Home (Buffalo Springfield) (piano)
12. Unknown Legend (acoustic guitar)
13. Comes A Time (acoustic guitar)
14. Harvest Moon (acoustic guitar)
(1)
15. Down By The River (electric guitar)
16. Get Behind The Wheel (electric guitar)
17. Rockin' In The Free World (electric guitar) containing ca. 4 or 5 false endings - wow!

Encore:

18. A Day In The Life (The Beatles) (electric guitar)

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(1) Played for Liza, who's husband died a few weeks ago, and her family, winner of the Johnny-Magic video contest.

"…I was standing in the second row, right in front of Pegi, and I raised my arm, to show that I was there and listening... When "Comes a time" started, I called my boys at home, because it was one of Michaels favorite songs, and they were listening at the cell phone. When the song was over, I was thinking, maybe this could be the place for “Harvest Moon”, and then I saw, that Larry brought a different guitar, but Neil said something to him and went to the micro and said:
"There's a young lady out there tonight, and we read about what happened on the internet...” he paused a little... and said:

”THIS SONG IS FOR YOU”…

Tears were rolling down my face, and sadness and so much happiness and thankfulness at the same time were in my heart... And I felt, Michael was with me at that moment, and I was so glad, that I was there.

Love, Liza"

Hier kannst Du noch mehr erfahren.

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Greenblues – offensichtlich ein Neil-Young-Kenner – schreibt:

”Neil played a blistering set of songs and was in a great mood - especially after a long interplay with the audience during the extended ending of one of his full flight Crazy Horse tunes, which earned him a mighty applause from the audience.

After that he seemed happy, even talking in between songs and smiling. What I liked most about the show was that he covered every Neil incarnation that we're used to, as there were stomping Rockers like "Rockin' In The Free World", sprawling epics like "Down By The River”, solo numbers (the acoustic "Don't Let It Bring You Down" was the highlight of the evening to me), ensemble acoustic playing (“Goin' Back”) and vintage Country/Rock tunes like “Everybody Knows This Is Nowhere”.” 

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„Schwerti“ schreibt u.a.:

„...die böse Meldung. Neil will vielleicht nicht auftreten. Er mache mit den Veranstaltern schwer Theater. Er dachte, dies sei ein Hallenkonzert. Denn seine Lichtshow wirkt doch nur im Dunkeln...
Um 19 Uhr begann Wolfgang Michels und Band mit seinem 30 minütigen Vorprogramm... In den 80ern hat er mit Rio Reiser zusammen gearbeitet und vorher in den 70ern seine Alben in Kalifornien aufgenommen, wo er Neil Young kennen lernte...
Neil Young begann um 20.05 Uhr... Larry Cragg durfte heute leider... sein Banjo nicht auspacken. Er fungierte nur als Gitarren-Roadie...
9000 Zuschauer...
Sein Indianer stand wie immer mit auf der Bühne. Diesmal auf der linken Seite. Auch ein Maler war erneut dabei. Seine abstrakten Kunstwerke waren im Hintergrund zu sehen...
"Da draußen ist heute abend eine junge Frau, wir haben im Internet gelesen, was passiert ist... kleine Pause... Dieser Song ist für dich!" Es folgte Lizas Musikwunsch "Harvest Moon". Liza hat kürzlich erst Neil Youngs "Johnny Magic"-Video-Contest gewonnen und kurz darauf unerwartet ihren geliebten Ehemann Michael verloren...

Am Ende zerbarsten alle seine Saiten. An ein Weiterspielen war nicht zu denken. Es war 22.05 Uhr. 2 Stunden lagen hinter uns. 2 Stunden, die wir immer im Gedächtnis behalten werden...“

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Zum erstenmal bei Neil Young!

Da weiß man doch, warum man einen Stammwirt hat: Nachdem wir - Elke, Uwe und ich - uns in seinem "bei mir" am Eifelplatz in Köln Süd "aufgewärmt" hatten, kutschierte uns Helge persönlich in seinem dunklen Renner dem entsprechend bis zum Kreisverkehr am Tanzbrunnen. "Bis Viertel-nach-zehn!" - "Alles klar"...

Erinnerung an den letzten Besuch in diesem schönen Auftrittsgelände (Deep Purple mit Dio). Es passt alles - Regenschutz ist nicht von Nöten, allerdings ein leicht böiger Wind in Richtung Bühne erzeugt interessant schwankende Effekte. Das Publikum von Mittdreißigern und ein paar darunter bis leicht und heftig Ange- bis Er-graute. Gute, friedliche, leicht angeheitert aufgekratzte Stimmung. Und - man lernt ja wirklich nie aus - jetzt wissen wir ultimativ, warum es gut ist, dass Rockmusik laut ist: Ein angesoffener Uriah Heep Fään schwärmt schratelnd und unaufhörlich von seinen Helden in ein etwas ruhigeres Stück Neil Youngs hinein. Aber schon im nächsten - herrlich übersteuerten Intro ging sein nervendes Geseiber gnädig unter. Elke erfährt von einem hoffnungslos überglücklichen Konzertbesucher um die Dreißig aus einem seeligen Lächeln unter silbrig verknoteten Augen Achsen: "Tolles Konzert". Uwes mischer-genetisch bedingte Perspektive lässt ihn sich kräftigst und anhaltend über den konturlosen Bass ärgern. Kann ich als Möchte-ger-Basser eigentlich gar nicht so nachvollziehen: Für mich ist selbst in Neil Youngs Akustik-Gitarren-Sound so viel brachiale Lange Welle enthalten, dass mir eigentlich kein profilierungssüchtiger Bassmann fehlte. Vielleicht war diese Wahrnehmungs-Differenz ja auch durch den erwähnten Wind-Effekt bedingt - und - meine Ohren sind ja schließlich auch einige Zentimeter höher über Grund angebracht als bei Mischer Major Uwe?!

Um mit dem Ende zu beginnen: Eines meiner tollsten Konzert Erlebnisse - und - in der zeitlichen Nähe zu den Eagles in der Kölnarena: That is that!

Wolfgang Michels mit seiner Vorgruppe verabschiedet sich und kündigt eine gut aufgelegten Neil Young an. Er sollte recht behalten - und wie! Ein Musiker, total unaufgeregt, unmaniriert volle Kraft voraus, eine begeisternde Professionalität, Bescheidenheit mit krachendem Temperament und unaufgesetzter Emotionalität, Star Getue weit und breit gefehlt! In einigen Stücken so himmlisch berstend verzerrter "Klang", dass Elke und ich beinahe auf die Idee kamen, uns kaputte Lautsprecher zuzulegen - herrlich! Ein beeindruckendes Interagieren von Trommeln, Bass, Rhythmus- und Lead-Gitarre im Kreis, vor allem bei einigen Schlüssen, die teilweise bis zu vier- manche sagen fünfmal immer wieder neu beginnen, ohne die Bohne langweilig zu werden. Neil Youngs perfekter Wechsel von diversesten Gitarren zu stehendem Flügel, Mundharmonika, Harmonium (pump organ) rührend assistiert von Larry Cragg, eigentlich wohl Banjo Spieler, heute aber ausschließlich Gitarrenroadie und Garderoben-zurecht-Zupfer für Neil Young. Die Pausen zwischen den Stücken daher wohl und dennoch selten mehr als 10 Sekunden. Volle 120 Minuten geballte Musik Begeisterung, die restlos alle - angeblich - 9000, viele davon textsicherst mitsingend, an diesem schönen Abend mitgerissen hat. Ein Erlebnis für die eigene Ewigkeit.

Zurück im prosaischen Hier: Ein leerer Plastikbecher wird von mir im Strom der fröhlich heimwärts ziehenden Niel-Young-Verzauberten zusammen mit einem grünen Märkchen zur Pfand-Rückerstattungs-Bude gebracht... und Elke und Uwe sind nicht mehr zu sehen. Raus aus dem Gelände, am Kreisverkehr "natürlich s.o." kein Helge, zurück zum Eingang: Keiner wird mehr eingelassen... Fußmarsch über die Hohenzollernbrücke, zwei KVBs zum Barbarossaplatz, Fußmarsch zum "bei mir", Helge vergattert: "Ich hab den Karlheinz gerade abgeholt. Ihr wart ja nicht da!". Fünf Minuten später treffen Elke und Uwe per Taxi ein - sie waren nach alter Pfadfinder Sitte an genau der Stelle stehen geblieben, an der wir uns getrennt hatten... und hatten bis zum bitteren Ende gewartet. Nur der "alte Pfadfinder"... Aber - Et hät ja noch immer jootjejange!
Ein wahrhaft außergewöhnlicher Tag klingt am Eifelplatz in Köln Süd aus.

Thank you, Neil Young & Your Electric Band!

Bis zum nächstenmal! Dann wird der Veranstalter sicher eine Open-Air-Verdunkelung für Neil Young hingekriegt und - unser Stammwirt Helge die paar Kleinigkeiten an der Zuverlässigkeit seines Konzert-Shuttles optimiert haben.

Karlheinz

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