John McLaughlin wird 70

„Du musst Dich selbst glücklich machen – wer das bei anderen versucht, wird miserabel spielen“


Exzerpt des Interviews
das
Karl Lippegaus
mit John McLaughlin führte


Tony Williams (dr,vc), John McLaughlin (git), Jack Bruce (bs,vc), Larry Young (Hammond B3), Newcastle 1970

John McLaughlin: „… mit der Zeit spürte ich, dass Musik die Brücke zwischen den Kulturen bildet. Allerdings muss man die nicht mehr bauen wollen. Die Musik, die Brücke, ist schon da, und wir fügen nur Verzierungen hinzu...

Musik ist schon immer „Weltmusik“ gewesen. Heute kursiert eine Sorte von „World Music“, die für mich bloß „Atmosphäre“ ist. Wirklich gespielt wird da nicht.

Sich neben indische Meister wie Pati Subramaniam oder Zakir Hussain auf die Bühne zu hocken, DAS ist es (YouTube: John McLaughlin with Shakti - "Finding The Way" - Montreux Jazz Festival 1999).

Das andere Zeug macht mich nur wütend. Immer ist alles mit viel Hall abgemischt und nichts soll einen stören…

im Grunde zählt nur das Tun, und ob es den Leuten gefällt ist unwichtig. Natürlich wäre es hilfreich, damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber letztlich dreht sich alles nur um die Frage: Was liebst zu wirklich?

Du musst Dich selbst glücklich machen. Wer das bei anderen versucht, wird miserabel spielen…

… Als ich 1965 Georgie Fames Band verließ und bei der Graham Bond Organization mit Ginger Baker und Jack Bruce einstieg, ließ ich mir einen größeren Verstärker bauen, weil ich einen lauteren Sound wollte. Es lag alles in der Luft – Eric Clapton spielte sehr aufregende Sachen bei John Mayall and the Bluesbreakers.

John Mclaughlin and The Mahavishnu Orchestra, mit dem Drummer Billy Cobham, Jan Hammer, Jerry Goodman und Rick Laird. "Mile's Offspring".

Und dann kam das Feedback auf. Sogar die Beatles, John Lennon benutzte Feedback-Effekte auf  der Nummer „Paperback Writer“. Wir alle suchten nach neuen Wegen…

… Jimi Hendrix, der in Amerika mit seinen Ideen nicht landen konnte, kam nach London und hatte alles parat. Ich denke, Eric Clapton hatte einen sehr positiven Einfluss auf Jimi.

Er pushte dieses Blues-Ding voran, mit dem Muddy Waters und Buddy Guy angefangen hatten – diesen elektrischen Blues. Eric brachte es einen Schritt weiter, dann kam Jimi und revolutionierte die ganze E-Gitarre…“



Wer den ganzen Artikel lesen möchte, der gehe zu:

Lautstärke und Leidenschaft
Ein Interview mit dem Gitarristen John McLaughlin, dem Pionier des Jazz-Rock und der Weltmusik, der nun 70 Jahre alt wird
Interview: Karl Lippegaus
Süddeutsche Zeitung, 4. Januar 2012


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