Die Schirm Kappe

Eine Globale Vermummungs Seuche

Als Requisite spezieller Sportbekleidungen ist eine Schirm Kappe, etwa beim Baseball(!), für einen Fußballtorwart, Tennisspieler,... für Teilnehmer an Freiluft-Sportarten mit potenziell tief stehender Sonne, als Blendschutz gut geeignet.

Nachteil: Je größer der Schirm, um so mehr ist das sogenannte defocussierte Sehen des Kappenträgers eingeschränkt, die allgemein sportlich relevante, möglichst vollständige Gesamt-Gesichtsfeld-Wahrnehmung. (Der sportliche Laie und "Normal" Mensch nimmt sein Umfeld fast ausschließlich focussiert, also im Bereich nahe seiner Augachse, im Bereich des schwärfsten Sehens wahr - siehe: Augapfelbewegung beim Lesen).

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Nun scheint diese Sportbekleidungs Requisite zum Alltag-ein-Tag-aus-, Jahr-ein-Jahr-Aus, lebensbegleitenden, geradezu am sie tragenden Menschen festgetackert zu scheinenden Körperanhang mutiert zu sein. Ähnliches ist ja bereits den Gebrüdern Dassler aus dem fränkischen Herzogenaurach und deren globalen Kollegen mit ursprünglich als Sportschuhen gedachten Fußbekleidungen misslungen.

Was allerdings zur ärgerlichen Stilfrage wird, ist, dass das "Festgetackert-scheinen" nicht nur die Rundumsicht verhindert (transitiv) als auch die "In-Ansicht-nahme" des Kappen-Träger-Antlitzes durch dessen Mit-Menschen (intransitiv) stark einschränkt, sondern dass es offensichtlich auch "indoor" (dt.: "in Tür") eine Trennung von Utensil und Körperteil verhindert.

Das Ablegen der Kopfbedeckung innerhalb von (in der Regel bedachten) Behausungen oder Höhlen, ist im Falle von kriegerischen Kopf-be-hütungen das zu erwartende Signal der Friedfertigkeit dem Gastgeber gegenüber und des dankbar wahrgenommen, vertrauenswürdigen Schutzes durch ihn, ebenso wie im Falle einer Regen-, Sonnen- oder Kälte-Kopfummantelung: "Lieber Freund, Dein Heim bietet mir alles, was ich brauche gegen Regen, Sonne oder Kälte. Danke Dir!".

Das Festkleben der Kappe auf der Beule zwischen den Schultern signalisiert dagegen in frohgemuter, prä-sapienter Unverfrorenheit: "Wer ich bin, wie's mir geht, geht Dich 'en Scheißdreck an, und im übrigen: Halt' Dich geschlossen!"

Aber vielleicht ist diese selbstgewählte Vermummung ja ganz im Gegenteil als moralisch absolut hochstehende Rücksichtnahme von Menschen zu bewerten, die sich selber für derart verunstaltet halten, dass sie ihren Mitmenschen putativ den Schock ihres Anblicks ersparen möchten (eine Analogie zur Burka, unter der eifersüchtige Ehemänner ihre Gattinnen verbergen? Immerhin weiß ja der rheinische Volks Mund: "Hässlisch popp' joot")

Wie auch immer, auf solche Signale - auch wenn sie wohl den meisten Permanent-Schirm-Kappen-Trägern nicht bewusst sind - möchte ich getrost verzichten dürfen.

Übrigens gibt es ja noch eine ungeheure Vielfalt anderer, mindestens ebenso stilvoller Kopfbedeckungen.

Hier nur zwei.
Und Joe, you are right: YOU Can Leave Your Hat On!

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