Freiwillig rasiertes Haupthaar

Die freiwillig selbst zugefügte Schur des Gehirnschädels.

Ausdrücklich festgehalten: Nicht zu verwechseln mit der ungewollten, krankheits-, chemotherapeutisch oder genetisch bedingten Glatze als Folge einer Funktionsverweigerung der Haarwurzeln.

Die Frage, warum homo sapiens, die vermeintliche Krone der Schöpfung, anders als seine stammesgeschichtlichen nächsten Verwandten, nur noch an wenigen Stellen seiner Körperoberfläche voll = lang behaart ist, ist selbst nach Jahrhunderten im Zeitalter der Aufklärung und über 150 Jahre nach Darwin, immer noch Gegenstand höchstwissenschaftlicher Erörterung.

Warum Haare und ihre Zuordnung zu geschlechtsspezifischen Merkmalen nicht nur bei Säugetieren, von der Löwenmähne bis zu den haarfreien, dafür aber alarmierend gefärbten Pavian-Gesäßbacken, arteigene Signalfunktionen haben, ist dagegen zweifelsfrei gesichert von funktionaler Bedeutung. Das Vorhandensein oder Fehlen von Haaren, ihre Länge, Färbung, Struktur, an welchen Stellen der Körperoberfläche, sind Merkmalsausprägungen, die mit entscheiden über ein erfolgreiches, d.h. die Arterhaltung sicherndes Verhalten.

Bei allen Arten, die sich sexuell fortpflanzen, ist es allein aus Gründen einer möglichst positiven Energiebilanz wichtig, dass die Angehörigen der beiden Geschlechter sich wechselseitig wie untereinander möglichst zweifelsfrei, schnell und energiesparend als solche erkennen und zueinander finden. Bei Lebewesen, die einen großen Teil ihrer Welterfahrung auf visuellem Wege, mittels eines der beiden höchstentwickelten Seh-Organe, das Säuger-Auge, gewinnen, ist es daher nicht verwunderlich, dass vorzüglich auch sehr diskrete visuelle Merkmale vor allem dem Zwecke dienen: Frau erkennt Frau, Mann erkennt Mann, Mann erkennt Frau...

In einer alttestamentarischen Erzählung wird von einem Simson, Samson oder Shimshon berichtet, dessen überdurchschnittliche muskuläre Stärke just in dem Moment verschwand, nachdem er durch infamen Verrat einer gewissen Delilah (siehe und höre: Tom Jones) seines Haupthaares beraubt war. Was wollte uns wohl, wer auch immer, damit sagen? Etwa, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen der jeweiligen Länge des Kopfhaares und der Stärke der Kontraktionskraft der Skelettmuskulatur des zugehörigen männlichen, menschlichen Wesens gäbe? Etwa analog einer vermuteten positiven Korrelation zwischen Nasen- und Penis-Länge, oder als Antithese dazu, zum altbiblischen Märchen einer ebensolchen zwischen der Größe einer haupthaarfreien Zone auf dem Gehirnschädel, alias Glatze, und der reproduktions- oder fortpflanzungs-biologischen Aktivität ihres Besitzers, auch sexuelle Potenz genannt?

Aus state-of-the-art Sicht 2000, wohl alles "nur" vorwissenschaftliche Hypothesen, Ein-Bildungen, aus der Schublade "Viel geglaubt und wenig bewiesen".

Aber, immerhin, nicht schlecht! Weitermachen!

Zum schönen Thema "Lange Haare" siehe auch.

Homo sapiens, der mit der Begabung von Vernunft ausgestattete Mensch, kann ja - IT[ai-ti]-game-geschult - auf den Gebrauch und die Pflege dieser Begabung verzichten, oder aber sie überhöhen, indem er einen unbestreitbaren evolutionären Trend der Rückentwicklung einer für Säugetiere kennzeichnenden Ganz Körper Behaarung extrapoliert und den dann vorstellbaren nackten Schädel (Skull) von Homo 100 000 als vorgeholte Merkmalsausprägung seiner Ur-4000-Enkel (Eier-Köpfe, vermeintlich höchstentwickelte Erscheinungsform seiner Art) für sich persönlich, Anno 2010, als absolut angemessen erachtet und entsprechend bei seinem Figaro, blank gewienert in Auftrag gibt. Neben der verbreiteten täglichen Rasur der männlichen Gesichtsbehaarung, eine nicht anders als absolut konsequent zu bezeichnende Vorwegnahme und Beschleunigung(?!) des evolutionären Trends zum Total-Nackt-Über-Menschen.

So 'was könnte tatsächlich auf der Grundlage einer vernünftigen Vorhersage durchgehen, wenn es denn auch nur den kleinsten Beleg für eine allgemeine "Zielgerichtetheit" der Evolution, geschweige denn für eine zum Komplexeren und "Höheren" hin gäbe - was auch immer das dann wäre - vielleicht darf's ja noch mal ein Nachschlag ARISCHES sein?!

Eine derartige Rationalisierung des "bläcken" Schädels könnte ich mir bei früheren Horden neo-nazional-sozialistischer Skins als durchaus plausibel vorstellen. Wobei die wahre Motivation wohl nach wie vor die der weltweiten Gilde der Söldner ist, dem Nahkampf-Gegner einen billigen Griff zwecks Entsorgung zu verweigern.

Für mich bleibt, - tut mir leid, ob futuristische Skulls oder Eier-Köpfe, Skin Heads und Adepten eines Judenmörders und Weltkriegsverlierers, Hohlraum-zwischen-den-Ohren-Trägern in der US-amerikanischen Armee oder "Leistungsträger" des Präkariats-Nachwuchses 2000, was auch immer Vorbilder dieser offenbar auch noch für ultra inovativ gehaltenen Mode-"Frisur" sein mögen - meine immer noch steinzeitlich programmierte Amygdala bestraft mich bei jedem Eurer Anblicke mit Sch.... Gefühlen.

Nehmt's bitte nicht persönlich. Ich tu's ja so gut es geht auch nicht.

Übrigens, ich bin gespannt, ob ich noch erleben darf, dass die Nackt-Schädel-Mode nach den ersten bull dykes von Hard-Core-Aktivistinnen der Frauen-Gleichstellung aufgegriffen und damit auch in der zweiten Hälfte der Menschheit ankommen wird.

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