Hans Well & Wellbappn

Jonas (*24.8.1996),
Tabea (*23.2.1993),
Sarah (*22.11.1991)
& Hans Well
(*1.5.1953)

13. Oktober 2017
Lasterbachhalle Elsoff


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- Wellbappn 2017

- Höness Passion

- „Stadtgespräch München“ 26.10.2016
Jörg van Hooven spricht mit Tabea, Sarah, Jonas und Hans Well, die „Wellbappn“


Vor mehr als 31 Jahren, am Freitagabend, 25. Juli 1986, erfahren wir, Uwe, Elke und ich, im OUT, der Kneipe von Renate Köster, dass Gerd Köster und seine Band, "Die Firma", an diesem Wochenende beim 5. ANTI-WAAHNSINNS-FESTIVAL, 26./27. Juli 1986 in Burglengenfeld auftreten werde. Uwe und ich beraten kurz, ob wir auch hinfahren, befinden, dass JA, fragen Elke, die lakonisch meint, GENEHMIGT, und so sind wir unmittelbar darauf unterwegs, Richtung Nürnberg und noch weiter. So wurden wir bei bestem Wetter Zeugen des ersten Tages des angeblich größten Musikereignisses Deutschlands. Und dann, mit der Doppel-LP von diesem 5. Festival gegen die politisch gewollte Wieder-Aufarbeitungs-Anlage (WAA) für abgebrannte Brennelemente aus Atomkraftwerken in Wackersdorf, wurden wir auf die Biermösl Blosn aufmerksam, genauer gesagt auf ihren Beitrag "TSCHÜSS BAYERNLAND". Für uns ist es eigentlich DER Beitrag, der dem Widerstand der Bevölkerung der Oberpfalz - stellvertretend für die ganze Menschheit! - gegen die Atomindustrie den berechtigsten, authentischsten Ausdruck verleiht. Und in der musikalischen Form bayerischer Volksmusik + Dudelsack: Der wahre Kern des Protests auf dem Lanzenanger, dem Ort des Open Air Festivals. Alle übrigen Beiträge bildeten eigentlich "nur" den, wenn auch üppigen und würdigen Rahmen.

Seitdem teilen Uwe und ich neben dem Bühnenauftritten von Uli Hundt und Jächt Köster beeindruckende Rahmenerlebnisse - u.a. haben wir noch nie solch endlose Karawanen fröhlicher Menschen mit und ohne Schlafsäcken durch fränkische Kleinstadt-Straßen ziehen sehen, begleitet von freundlich lachenden Anwohnern; noch nie so viele nackte Podexe bei hellem Tageslicht in Hock-Klo-Position an Rain und Wegrändern - und so wenige Toiletten für hunderttauseend Gäste; wir wurden neben einem Acker oberhalb des Festivalgeländes durch den kaum erträglich dramatischen Purple Schulz "... ich will hier raus!" aus unserem Open-Air-Mittagsschaf geweckt; und als wir in der Abenddämmerung zurück zum Auto gingen - wir (Uwe?) musste/n am Sonntag wieder in Köln sein - begleitete uns der wahrhaftige Oberfpfälzische Raumklang, von BAP gespeist, aus zwei Mal 10 mal 10 Meter Lautsprechertürmen (noch die "alten", die neben 10 Prozent Schall 90 Prozent Wärme produzierten) in die wellige Landschaft hinein: SCHÖN.

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Mit dem Startschuss dieses tollen Erlebnisses und mit der Doppel-LP um das Lied "Tschüss Bayernland" herum begründete sich zumindestens meine Kenntnis vom an Personal reichen Hause Well. Ähnlich wie mit den Machtwächtern in Köln, die ich als Student in den Sechzigern kennenlernte... um sie dann erst wieder wahrzunehmen, als sie sich 2001 auflösten, vernachlässigte ich die Biermösl-Blosn sträflich undankbar über Jahrzehnte und bemerkte erst nach ihrer Auflösung mit viel Freude und schlechtem Gewissen die Wellküren, die wir ganz in unserer Westerwälder Nachbarschaft in der Lasterbachhalle Elsoff erleben konnten.

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Wieder ein paar Jahre später mobilisierte uns nun die Ankündigung eines Auftritts von Hans Well & Wellbappn, Hans Well mit seinen drei Kindern, wieder in der Lasterbachhalle Elsoff:

Ein erfrischender Abend für uns, kredenzt von vier mitreißenden Multi-Instrumentalisten, die mit unverholenem Spaß am Bühnen-Auftritt ihr aufgeklärtes Bayerntum in Spottliedern und satirischen Texten darboten. Für uns Senioren ein begeisterndes Beispiel dafür, dass sich Eltern und Kinder zum wechselseitigen Vergnügen und Nutzen doch tatsächlich einmal ohne die üblichen sinnfreien pubertären Konflikte zu einem produktiven Miteinander treffen können. Eine begeisternde, unverkrampfte Verlängerung der Biermösl Blosn, der wir ein langes künstlerisches Leben wünschen.

Elke und Karlheinz

So schön kann Volksmusik sein.

„Bissig heitere Spottlust ohne Plattheiten. Schöne böse Lieder, vorgetragen mit virtuoser Musikalität von einem unglaublich lockeren, entspannten Gesangs-Kabarett, in dem sich der routinierte Papa niemals zu wichtig nimmt. Ein Generationen übergreifender virtuoser Leckerbissen."

GESAMMELTES aus der Presse

Jonas, der schöne Kontrabass spielende Trompeter, der nach eigenem Bekenntnis eigentlich Biertester oder Matratzensommelier werden wollte, ist stimmgewaltig wie der Vater und tritt nicht nur in dessen Fußstapfen, sondern wächst Lied für Lied über sich hinaus.
Das Äußere der zartgliedrigen
Tabea, die eigentlich etwas mit Tieren machen wollte, vorzugsweise Metzgerin, täuscht gewaltig. Sie ist nicht nur eine virtuose akkordeonspielende Violinistin, Flötistin und Sängerin, sondern schnappt sich auch manchmal den Kontrabass ihres Bruders, der sie zur Belustigung des Publikums zum Zupfen auf eine Leiter stellen muss. Unter väterlicher Androhung, den Hasen zu schlachten, wenn sie nicht übt, ist sie eine hervorragende Musikerin geworden. "Hasilein ist nicht umsonst gestorben". 
Die etwas ältere
Sarah, auch an Violine Saxophon und Akkordeon, zieht mit fulminanter Stimme, geradliniger Ausstrahlung und einzigartiger Aura das Publikum in den Bann.“

VON BIRGIT KUNIG,
Fränkischer Tag, 9. Oktober 2017

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Ebenso unverschämt wie einen zu erwartenden Bericht von einem Konzert mit "ollen Privat-Kamellen" zu beginnen, ebenso kultiviert und ironisch erfüllt Hans Well, nach dem Ende des Auftritts und der Einnahme des Spätabendbrots des Veranstalters, unsere Bitte, die Plattenhülle vom Mitschnitt des WAA-Konzerts mit seinem Autogramm zu veredeln:

Mit Hochachtung
für Alt-Wackersdorfer Widerständler!
Hansi Well

Akzeptiert! Treffer! Versenkt!

"Das habt ihr ja prima hingekriegt!" - Drei Jahre später war die Wieder-Aufbereitungs-Anlage in Wackersdorf Geschichte. Na ja, gut, ein winzig kleines Mosaiksteinchen konnten wir immerhin doch durch unser halbes Dabeisein beim 5. Festival in Burglengenfeld und den Erwerb der Schallplatte beitragen.

Und nun ist die Platte durch das Autogramm auch noch unbezahlbarer als sie es schon vorher war.

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Danke für den Abend,
Hans, Sarah, Tabea und Jonas!

P.s.: Eure Aussprache ist phantastisch. Ihr seid - trotz des bayuvarischen Idioms - so prima zu verstehen; Tausendmal besser als in so mancher zeitgenössischen Film-Tonaufnahme.

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