*)... Jessie, one of the souls of Kings House Hotel in Glencoe, Scotland, Monday, 9 a.m., February 19, 2007, from the window of the reception to the breakfast room:

"Did you find it?"...

"Thank you! Yes, we were there!"...

Seit 2004, nun zum vierten Mal, verbrachten wir, Elke und Karlheinz, die Hochzeit des Kölner Karnevals von Wieverfastelovend, Donnerstag, 15.2. bis Dienstag, 20.2.2007, in Scotland. Unter anderem nutzten wir diesen Trip, uns einen unmittelbaren Eindruck vom kürzlich erstandenen Häuschen der Zimmermanns zu machen...

Sonntag, 18. Februar 2007,

nach sternenklarer Nacht ist das Rannoch Moor rauhreifweiss. Sieben Hirsche umgrasen das Kings House. Der Buck in der gleißenden Morgensonne. Ein herrlicher Tag beginnt. 

Jessie, weißt Du, wo das Haus von Bob Dylan liegt? Ich hab die Namen und Adressen zuhause vor dem Computer vergessen. – Nein, aber in Room #1 steht das Laptop von Andi, vielleicht könnt Ihr das benutzen. Gefragt - Ja, klar! - Getan, und wir hatten sowohl den Namen des Hauses, "Aultmore House", den der Ortschaft, bei dem es steht, "Nethy Bridge". Nun mussten wir die nur noch finden. Irgendwo in der Nähe der "Cairngorm Mountains" im "Cairngorms National Park" und südlich von Inverness muss es wohl sein. 

Wir düsen gen Fort William und weiter Richtung Inverness, allerdings nicht entlang dem "Caledonian Canal" und "Loch Ness", sondern parallel dazu, ab Spean Bridge, in einer scharfen Linkskurve der A 82, direkt hinter einem Hotel ebenso scharf rechts ab auf die A 86 – wie uns Jessie geraten hatte - hinein in ein wunderschönes Tal, das bald immer großzügiger erweitert zum Tal des River Spey wird, hinein in die berühmte Spye-Side, die dichteste Ansiedlung von Whisky-Brennereien in Scotland (der Welt?).

In einer kleinen Ortschaft, Laggan, rechts der A 86 ein Friedhof um die Kirche geschart, links ein paar Häuschen, darunter ein auch Sonntags geöffneter Laden, in dem wir eine Road Map erstehen, und siehe da, mit der freundlichen Hilfe eines Kunden, auch Nethy Bridge auf dieser finden. Weiter bis Avimore, von dort auf der B 970 nach Nethy Bridge.

In Nethy Bridge links, Stop vor „Nethy Bridge Hotel”, eine wirklich noble Herberge. Rechts hinten ein taubblinder Teppichsauger, eine Empfangshalle mit wohlig echtem Kaminfeuer, sonst Stille. Die Klingel am Empfang befördert eine ebenso nette wie pummelige junge Dame hinter die Theke, deren freundliche Antwort auf meine strategisch vorgezogene Frage nach der nächsten Tankstelle alsbald von einer gähnend bis wohlerzogen genervten Reaktion auf meine zweite Frage abgelöst wird: Von "Aultmore House" können Sie überhaupt nichts sehen, das ist in Privatbesitz. Aber, na gut, wenn Sie unbedingt wollen, fahren Sie hier weiter und im Golfplatz rechts und dann am Kinderheim links. Thank You so much!

Gemacht – und wir stehen vor dem Schild “Aultmore House”. Den Ford aus der Fahrlinie. Wir stehen hier in altem heftigst mit Flechten überwachsenem Gehölz. Der Weg zu "Aultmore House" führt über eine steinerne Brücke zu einem Eingangs-Haus mit verschlossenem Gittertor. Direkt links davon führt ein Wanderweg über eine kleine Holzbrücke über selbigen Bach (wie sich das von Pilger zu Heiligem gehört) und weiter in Serpentinen hinauf zum Steingehege um das 10 Hektar große Gelände um "Aultmore House". Das ist ein Grundstück von der Seitenlänge 320 mal 320 Meter.

Links beschafte Weiden so weit die Augen in eine angenehm leicht wellige Landschaft hineinreichen. Verhuscht bewegte Vorhänge in einem einsam am Hang gelegenen Bauernhof lassen vermuten: Schon wieder so ein paar Verrückte?!... Dann geht es über besumpften Untergrund in einen Birken-Wald mit altem Kiefernbestand – sehr angenehm, ruhig, nur die befiederten Mitgeschöpfe bedienen fröhlich trötend ihre gnadenlos unmodulierbar laute Syrinx (Black bird singing in the birth of night...?!).

Und dann, nach etwa 200 Metern rechts, hinter alten Bäumen, tauchen die Umrisse des bereits aus dem Internet bekannten Hauses auf. Weiter auf dem federnden Boden des Kiefernwaldes, vorbei am nördlichen schmiedeeisernen Gittertor (ein kleiner Nebeneingang für besondere Gäste aus dem Forst? oder nur zur Anlieferung von Kaminholz?!) zum nordöstlichen Ende des Grundstücks mit einer ganzen Reihe von „Gesinde-Häusern“, Personal-Unterkünften oder vielleicht mal Tonstudios?

Der Blick nach Süden, zur anderen Seite in Richtung "Cairngorm Mountains" ist durch die dichte Botanik nur zu ahnen. Diesen Teil des Grundstücks haben wir dann nicht mehr umwandert. Immerhin ging’s gen Abend und der Rückweg ist nicht ohne. 

Lieber, sehr verehrter Bob Dylan, in "Aultmore House" hast Du ein Juwel von Ort und Haus gefunden. Sie seien Dir von Herzen vergönnt, old Tramp!...

Die paar senilen Pilger - so sie sich ebenso wie wir am 18. Februar des Jahres Zweitausend und sieben verhalten - wirst Du überhaupt nicht, jedenfalls nicht störend wahrnehmen.

Deine Elke und Karlheinz,
am nächsten Morgen im Kings House, s.o. *)

Die Bilder, the pictures