Ehren wir den Mann für den monumentalen Krach, den er verfertigen half - Am Ende war es toll! Zum Tod von Jon Lord Exzerpt eines Artikels von KARL BRUCKMAIER Johnny Cashs „boom tschikka boom“, Bo Diddleys „dam da dadada dam dam da“, Keith Richards „dam daam dadadaam-dadaadadaada“, diese Riffs, Rhythmus Signaturen, sind die Atome, aus denen sich ungezählte Rock Moleküle bilden ließen, Song-Ideen, Songs und mehr. Den wenigsten Musikern ist es gegeben Beethoven: „Dadada daaaa“ auch nur ein solches Element der Popmusik zu isolieren: Jon Lord war es vergönnt, gleich an zwei solchen alchemistischen Momenten der Musikgeschichte mitzuwirken als Gast auf „You Really Got Me“ von den Kinks: „Da dadadadab“ und als tonangebender Überlord auf Deep Purples „Smoke On The Water“: „Dam dam daam da da - dadaam / Dam dam daam - da daam“. Dokumentation zu "Come Taste The Band" Am Montag ist der Keyboarder im Alter von 71 Jahren an einer Lungenembolie gestorben. Kommt er in den Himmel, wird er einen Platz in einer Band finden, wo man den Blues zerdehnt, bis man Edward Elgars Melodien drin einwickeln kann, wo der Bass laut wummert und immer genügend Effektgeräte herumstehen, durch die man den Sound einer Hammond Orgel pusten darf, und wo Sänger oder Gitarristen auf Knopfdruck die Klappe halten. Kommt er in die Hölle, dann wird er auf ewig als Verkäufer in einem Gitarrenshop arbeiten müssen, in dem Teenager das klassischste aller Hard Rock Riffs in alle Ewigkeit vergewaltigen. Kommt er nirgendwo hin, wird er zumindest auf Erden als jener schnauzbärtige Tasten Derwisch erinnert werden, dem es gegeben war, die Brachialität britischer Blues Gitarristen durch die Arroganz und das Genie Gehabe eines klassisch ausgebildeten Pianisten einzubremsen: Trotz dieses kindischen Antagonismus entstanden Songs wie „Hush“ und „Child In Time“ und die Band erlebte bis Mitte der siebziger Jahre immer neue kommerzielle wie ja, ja, dreimal Ja künstlerische Höhepunkte, womit nicht Lords „Concerto For Group And Orchestra“ oder die „Gemini Suite“ gemeint sind, sondern die unfassbaren Kracher „Deep Purple In Rock“ oder „Machine Head“, die weltweit Millionen zum Luftgitarre- oder Luftorgel-Spielen animiert haben. "Highway Star2 - live im Beat Club Die Zeit seit 1974, in der Geheimratsecken das Walle Haar verdrängten, die Reunion länger dauerte als die erste Band Karriere, sie spielte keine wirkliche Rolle mehr, auch wenn manches Concerto für manches Klassik-Label noch aufgenommen werden wollte. Solo + "When A Blind Man Cries", Moskau Ehren wir den Mann für den monumentalen Krach, den er verfertigen half: Unter Umständen war es Pomp, manchmal auch Pop. Und am Ende war es toll. ### Danke, und BRAVO! KARL BRUCKMAIER Wer den ganzen Artikel lesen möchte, gehe zu: Unter Umständen Pomp von KARL BRUCKMAIER |
zurück zu: In memoriam chronologisch
zurück zu: In memoriam alphabetisch |
. . . . . . . |