Gute Frauen kämpfen, gute Männer unterstützen sie

Aus Verkürzungen und Verdrehungen unserer gesellschaftlichen Vergangenheit wird kein gute Zukunft


Exzerpt eines Artikels von CHRISTIAN ANKOWITSCH


Männer, Menschen, die durch ihre Gene (mit-)bestimmt werden, hatten in den vergangenen Jahrzehnten aus sehr vielen(?) und sehr guten(?) Gründen eine ziemlich miese Presse(?), … weil es ihnen um die "höchste Form der Freiheit" geht, um "Jungs unter sich", im Sport, beim Militär, um Zusammenballungen verschwitzter, homophober, latent gewaltbereiter Schwachköpfe.

… ja, wenn das so ist …

Vor zwei Generationen waren Männer die „Bestimmer“, gingen arbeiten, kauften Autos, bauten Häuser, spielten den Familien-Außenminister, den Urlaubsorganisator, regierten das Land, die Wirtschaft, die Welt.

… und ihre Entscheidungen waren nicht nur in jedem zweiten Fall, waren in mehr als neun von zehn Fällen, behaupte ich, von "ihren" Frauen gesteuert. Der "Bestimmer" wird im Glauben seiner Rolle gelassen, und spielt nach den subtilen Anweisungen seiner unterdrückten Frau Regisseurin.

Frauen? Innenministerium. Waren zu Hause, bekamen Taschengeld, kümmerten sich um die Kinder, duckten sich unter den Bestimmern/Männern weg, ließen viel mit sich machen, schwiegen.

… wenn sie unter strafrechtlich relevantem Verhalten ihrer Männer zu leiden hatten, fehlte eine materielle/finanzielle „Waffengleichheit“, ja. Die zweifelsfreie Verwendung des Horrorszenarios, dies sei lebenslänglicher Alltag in allen patriarchalischen Familien gewesen, kennzeichnet jedoch eine demagogische Argumentation und schwächt ihr Anliegen.

Wenn der Arbeitsplatz des Mannes, der so bezahlt wurde, dass er die Ernährung der Familie sicherte, weit weg war, dann zog die Familie, alle zu ernährenden Mitglieder, dort hin.

… was ist dagegen zu sagen? - auch wenn es der Arbeitsplatz einer Frau ist ?

Welchen Anteil Frauen am Verhalten der Männer und seiner Entstehung haben, würde zu weit führen.

muss ich das verstehen?

Das schockierend faszinierende neue Selbstverständnis der Frauen:
Wie in Kinofilmen selbstbewusst und autonom rauchen, eigene Abenteuer erleben, sich beim Hören ungewohnter Schallplatten (Haare/Hair) vom Gefühl großer Freiheit berieseln lassen, (als Lehrerin) „eigenes Geld“ verdienen, ihren Kindern viel Freiheit lassen, eigene Freunde haben, das eigene Schicksal endgültig in die Hand nehmen und sich scheiden lassen.

DIE neuen Frauen? paffen, mimen Selbstbewusstsein und Autonomie, machen eigene Abenteuer, vertonen eigene Gefühle, „verdienen“ eigenes Geld, haben eigene Freunde, lassen ihren Kindern Freiheit?, nehmen dann ihr eigenes Schicksal in die Hand und - lassen sich scheiden ...
Juhu! …

Frauen haben in manchen Situationen(?) die besseren Karten(?), weil die Gesellschaft sich dazu entschlossen hat, jetzt mal die Mädchen zu fördern und weniger die Jungs.

... ein Kartenspiel? Wenn's wirklich so wäre, wie gerecht wäre denn das? Ebenso populistisch massenkompatibel wie das alttestamentarische Auge-um-Auge? Und mit dem kleinen Schönheitsfehler: Anstelle der "Übeltäter" bezahlen deren Kinder, Kindes-...kinder.

Auch(?!) von ihren Genen bestimmt spulen zurückgebliebene(wo?) Männer, ganz ohne geschlechtsspezifische Anleitung ihrer Eltern, das gesamte testosterongetriebene Standardprogramm ab.

… wer mag denn etwas anderes als „Ötzi pur“ erwarten, wenn „Erziehung“= geschlechtsspezifische Anleitung(?) zur bedeutungslosen Retro-Floskel verkommen ist und durch händlergesteuertes Kaufverhalten ersetzt wurde?

Zusammenleben bedeutet grundsätzlich, sich gegenseitig zu stören. Die Frage ist, wie man sich „stört“. Der Preis einer offenen Gesellschaft ist es wohl, dass gesellschaftliche Anleitungen zum Zusammenleben ihre Verbindlichkeit verloren haben.

Es führt kein Weg daran vorbei, etwas zu riskieren, von sich preiszugeben, etwas zu sagen.

Jemandem in den Mantel zu helfen gehörte einmal zum „guten Ton“. Ob es heute als Geste der Zuwendung oder Ausdruck opahafter Bevormundung verstanden wird, hängt davon ab, wie es geschieht. Respektvoll, freundlich, eher vorsichtig und defensiv, oder …?

… na, das ist ja doch ein guter, hoffnungsvoller Schluss. Lassen wir den doch einfach so stehen und lassen wir die übrigen Verkürzungen und Verzerrungen der Darstellung unser jüngsten Sozial- und Gendergeschichte einfach weg.

Wie wär's mit Jürgen Vogel: “Eine gute Frau kämpft für …, ein guter Mann wird sie darin unterstützen …

und ich wage fast gar nicht, verstohlen zu hüsteln: … und umgekehrt?!


Wer den ganzen Artikel lesen möchte, gehe zu:

„Frauen wünschen sich Männer, die es nicht gibt“

Männer sagen gern, sie hätten es schwer – und machen es sich oft zu leicht. Die Frage ist doch: Wie sieht richtiges Verhalten gegenüber Frauen aus? Und was lernen wir aus dem „Fall Brüderle“? Brief eines Vaters an seinen Sohn

Von CHRISTIAN ANKOWITSCH
Süddeutsche Zeitung Magazin, Nummer 7 | 15. Februar 2013


nach oben

zurück zu: Dies&das

zurück zu ekdamerow