Räpp – labernde Resozialisierungs-„Kultur“

Tabubruch, DAS Geschäftsmodell 2.0!

Möglichst viel Sch…. bauen, n'Buch drüber schreiben (lassen), wird‘n Bestseller!

"Milliarden Fliegen können sich nicht irren: (Fr)Esst mehr Sch….!"...

...das war vor fast fünfzig Jahren tatsächlich ironisch gemeint..., 2012: Unglaublich!


Exzerpt der Glosse/Kolumne Das Streiflicht
der
Süddeutsche Zeitung vom 5. November 2012


Deutsche Räpper „singen“ (ha?! zutreffender: "labern pausenlos gestelzt aggressiv über ihre Gonaden- gesteuerten Prekär-Gruppen-Befindlichkeiten") viel von Gewalt, von Problemen ihrer Eingliederung in die bürgerliche Gesellschaft und dass jeder eine zweite Chance verdient habe.

Die meisten Räpper lehnen Gewalt ab, allerdings erst, nachdem sie diese selber angewendet haben. Dann labern sie anrührend darüber, dass Leute, die andere hauen, Probleme mit sich selbst hätten und dringend darüber nachdenken sollten, woran das wohl liegen mag.

Beim Räpper selbst liegt das oft an dem, was er unter „seiner Ehre“ versteht. Wird dieser arttypische Inhalt eines Räpper-Gehirns nach eigenem Dafürhalten verletzt, dann entlädt sich üblicher Weise eine nicht mehr steuerbare Wut, im mäßigsten Fall per Faustschlag. Zumeist deutlich vernehmbar begleitet von dem Hinweis, der soeben Geschlagene habe eine Mutter, die einen unbotmäßigen Lebenswandel führe. Dass der Räpper die Mutter des jeweils Hingestreckten im Allgemeinen gar nicht kennt, stört niemanden unter den üblichen Zeugen solcher Perlen menschlicher Kultur.

Über den Schlag auf die Nase regen sich dann aber regelmäßig alle furchtbar auf, der Räpper wird geächtet, bereut und bekommt am Ende eine zweite Chance. Räpper sind also „singende“ (labernde s.o.) Resozialisierungsfälle.

In einer österreichischen Fernseh-„Show“ saß ein solcher deutscher „Fall“. Nach der Sendung traf er einen Reporter, den er schon längere Zeit nicht mochte, weil der immer so über ihn spottet. Er erklärte diesem Reporter, seine Mutter sei eine Hure und haute ihm eine rein.

Der österreichische Fernsehsender feuerte den Räpper umgehend.

Der sagte der Blöd-Zeitung, seiner Meinung nach war das, was er da gemacht hat, nicht in Ordnung. Er habe zwar daran „gearbeitet“, dass ihm das nicht mehr „passiert“, aber jetzt sei es eben doch noch mal „passiert“.

Und, wo er doch alles versucht habe, sei das mit dem Prügeln - seiner Meinung nach - vielleicht eher eine Art „höherer Gewalt“. Und im übrigen kann man Menschen, die „wirklich“ „hart an sich arbeiten“ - seiner Meinung nach - nicht aus einer Fernsehsendung und damit „aus der Gesellschaft“(?welcher "Gesellen"?) ausschließen, nur weil sie eine starke Neigung zum Hauen in sich spüren.

Daraufhin stellte der österreichische Fernsehsender den Räpper wieder ein.

Nun wird es wohl auch noch eine Aussprache zwischen dem hauenden Räpper und dem gehauenen Reporter geben. Der Räpper wird dem Reporter den Unterschied zwischen Spott und Gewalt erklären und dass ein noch so provokantes Verhalten keine Gewalt rechtfertigt. „Schlägerei löst kein Problem“, wird der Räpper dem Reporter sagen, „und wir alle sind verantwortlich für ein gewaltfreies Miteinander“.

Sollte der Reporter dabei aber wieder so spöttisch grinsen, dann geht das doch ziemlich an das, was der Räpper für seine Ehre hält, und dann darf der Reporter sich nicht wundern, wenn der Räpper ihm noch mal eine reinhaut...

Diese (Traditions-)Glosse auf der ersten Seite der Süddeutschen Zeitung trifft voll auf die Zwölf. Leider schenkt er dem hauenden "Künstler" durch die Nennung seines "Firmennamens" genau die Öffentlichkeit, auf die dessen Geschäfts-Strategie angelegt ist.


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