Uschis Geburtstag
Haus der Jugend in Niederdollendorf
12.11.2005
 

Ein wahrer Gentleman verrät nicht das Alter einer Lady. Aber Uschis "Geburtstag" sollte eine Lebensspanne würdigen, die im dekadischen System unserer traditionellen arabischen Zählweise exakt einem halben Hundert Jahren entsprach. Wie jeder gut gebildete Vorschul- und Vor-Pisa-absolvent sofort erkannt hat, feiert man damit die Anwesenheit auf diesem Planeten nach genau achzehntausend-zweihundert-und-zweiundsechzig vollständigen Umdrehungen desselben, oder, wer will, nach sechshundert-und-zweiundfünfzig Erd-Umrundungen des Mondes und sechs Tagen. Beides doch viel plausiblere Gründe für eine Feier, als die dämlichen fünfzig Jahre, oder? 

Wie dem auch sei, gerade mal sechs Wochen nach Scotland, lud uns Uschi erneut, nun zum siebten mal in 2005 auf die Bühne. Und was für eine! So ein edles geräumiges Teil durften wir bisher noch nicht betreten, mit Drum- und Keyboard-Podest (endlich konnte man seine „Kleinigkeit“ mal richtig beim Notenstudium betrachten!). Dennoch musste der Bandteppich (in memoriam und gracias Mamma HP Schmidt) in sofern dran glauben, als er einen Teppichmesser-Schnitt verpasst bekam, all-die-weil er der vorgegebenen Abmessung der Superbühne nicht überall entsprach. Nun trägt er stolz einen gaffa-vernarbten Schmiss. 

Noch einen unschätzbaren Vorteil hatte diese Superbühne: Als wir den geräumigen Saal des Hauses der Jugend in Niederdollendorf (an der schönen schälen Bonner Seite des Rheines gelegen) betraten, stand sie bereits da wo sie hingehörte. Unser Drummer Jörg, Uschis Holder, hatte es sich und seinem Kreuz nicht nehmen lassen, die heavyen Teile weitestgehend „egoistisch“ an Ort und Stelle zu verfrachten. Danke! Aber: Du, Du, Du, denk’ zukünftig besser an Deine Knochen, junger Mann! 

Die Installation der Band auf der Bühne, der Ssaunt-Tscheck verliefen traditionell. Leichte Nervigkeiten begleiten die Schaffung der vom Hersteller vorgeschriebenen Betriebstemperatur. Der Raum hat eine überraschend gute Akustik. 

Die geladenen Gäste, Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen des Geburtstagskindes laufen ein. Ein sehr leckeres Buffet findet den Weg in viele hungrige Mägen und wird von deren Besitzern hoch gelobt, obwohl nicht alle die von weitestgehenden Pflanzenessern waren. Es wird berichtet, dass noch am nächsten Morgen einige völlig entkräftete Gestalten, auf Knien, in den Ecken unter Bänken und Tischen, nach Muskelfleisch kratzend, gesichtet worden seien. 

Kollegen und Freunde bereiten Uschi ein sehr fantasievolles Erlebnis auf einem Traumschiff, viel kurzweiliger als man erfahrungsgemäß befürchten musste, viel humorvoller als man dies von einer derartigen Ansammlung von Pädagogen erwarten durfte.

Ein beeindruckend auftragstreuer Scheiben-Reiter (Disk-Jokkey) war danach nicht mal durch mich zum Abspielen von Men At Work zu bewegen, geschweige denn zur Befriedigung weit weniger melodielastiger Musikwünsche, was die Zahl seiner Fäns in dieser Fraktion nicht einmal um einen erhöhte. Das hat er nun davon. 

Das Konzert von Just In Time wird gut aufgenommen; an der gefühlten Marions-Hochzeits-Tanz-Skala gemessen, auch nicht übel. Ein guter Abschluss für die Band und deren Superjahr mit sieben Auftritten.

Noch 'mal: Herzlichen Glückwunsch Uschi!

Und auf die neue JIT-Saison 06, 

Euer Karlheinz