3.10.2005

Kings House
Scotland

2

Die Saga

- Teil 2 -

Once Upon A Time

Der verbleibende Teil der Kavallerie machte sich auf, zu suchen einen neuen Unterschlupf für weitere zwei Nächte, welches sich als nicht ganz einfach erwies. In dem Hause, in dem sie voll Freundlichkeit willkomm geheißen wurden, fand sich ein Schlafgemach zu wenig, so dass ein mutiger Recke der Truppe sich auf eigene Gefahr ein anderes Gemach suchen musste.

Doch die fernen Götter schienen es gut mit ihm zu meinen, denn er fand in der gleichen Siedlung ebenfalls eine freundliche Gaststube, in der er verweilen konnte. Doch die Truppe ward nun für die dunklen Nächte in den fremden Landen auseinander gerissen.

Zu Tage rollte der Tross durch die Lande, um zu bestaunen die abwechslungsreiche, oft rauhe aber unwiderbringlich schöne Natur.

Am zweiten Tage musste sich der letzte verbliebene Barde frühzeitig von dem Erkundungstripp der Kavallerie verabschieden, da er heimgesucht wurde von einer Krankheit, die ihm den Ritt auf dem stählernen Schlachtross nicht weiter erlaubte.

So wurde die Kavallerie erneut aufgesplittet, was die furchtlosen Recken samt der edlen Damen dennoch nicht aufhalten konnte, die Erkundungen fortzuführen.

Und so ritten sie im gleißenden Licht des Tages und mit dem Wohlwollen aller Götter gesegnet, vorbei an Feldern aus Farn, an Seen, die glitzerten im Licht der tanzenden Sonnenstrahlen, an Sträuchern und Büschen, Bäumen und Blumen.

Sie folgten den am Himmel ziehenden Wölkchen, passierten zwei kleine Lebewesen, Schafe genannt, die sie unverfroren vom Wegesrand aus anblickten (wohl in der Annahme, dazu berechtigt zu sein angesichts von Legionen ihrer Artgenossen, all überall in dieser und über diese schöne Landschaft verteilt?!) und sie begegneten fünf grossen Lebewesen, teils höher noch als ihre Schlachtrösser, Highland-Rinder und deren Kälber genannt, die ihnen vom Wegesrand her gutmütig kauend und freundlich zunickten.

Sie befanden sich auf einem Wege, der immer schmaler wurde und sie tief in das Gebirge der Highlands hineinführte. Für manch Weib und Manne ward es eine grosse Herausforderung, das Ross über Kuppen und durch Kehren zu führen, steil bergauf und bergab, ohne Sicht über den Pfad hinter dem nächsten Engpass.

Doch gleichsam ward es neben der Herausforderung auch eine gar unbeschreibliche Wonne, denn das Land war an diesen Örtlichkeiten so schön und unberührt zugleich, wie es von keinem der Reisenden je zuvor an anderer Stelle erblickt ward.

Und die Schlachtrösser brachten ihre Reiter unversehrt bis zu jener Stelle, an der der Weg vor einer steilen Felswand abrupt endete. Die Recken und Damen verschnauften an jener Stelle, wo sie doch sehr das Gefühl vernahmen, am Ende der Welt angekommen zu sein.

Sie fanden ein kleines, einsames Haus eines Bauern, das zwar verschlossen ward, das aber von einem netten Bauern bewirtschaftet ward, der dennoch die Riegel der verschlossenen Tore für sie öffnete und sie einließ.

Er braute ihnen im Lärm eines Power-Generators, ein Gerät, das nächtens die Sonne ersetzt und des Tags die Nahrungsvorräte kühlt – andere Möglichkeiten zum Überleben gab es in dieser Wildnis nicht – ein schwarzes Gesöff, und sein freilaufendes Federvieh erhielt Einblicke in die Gestalt von Mann und Weibe bei tiefen eigenen Bedürfnissen.

Nach diesem Abenteuer und einer weiteren Rundreise durch die Lande, sollte es gen Abend ein letztes gemeinsames Mahl geben, zu dem auch der erkrankte Barde wieder erschien.

Und nach einer letzten Nacht im hohen Norden zog die Kavallerie am folgenden Morgen los, um ebenfalls ihre Galeere, zurück in die Heimat zu erreichen.

Schlachtrösser und Streitwagen fuhren den Weg, je nach eigenem Ermessen, so dass sie nach einigen Stund getrennt der Grenze entgegen fuhren.

Und da sollte es plötzlich doch noch passieren, das Unheil der Reise erwartete sie unverfroren und unbedacht auf dem Wege zurück in heimische Gegenden.

Bei der Rast wurden die Schlachtrösser verpflegt, und durch das gute Augenlicht des Barden, wurde eine Verletzung im Huf seines Schlachtrosses entdecket.

Von diesem Schicksal ereilt, war eine schnelle Genesung vor Ort nicht möglich, der Streitwagen bereits zu weit voraus geeilt, um ein Ross zu wechseln und Hilfe nicht schnell genug zu bekommen.

So mussten der Barde und seine edle Dame beim verletzten Tieres zurückbleiben, in der ängstigenden Ungewissheit des fremden Landes und des fraglichen Weges der Rückkehr nach Genesung des Schlachtrosses.

Der andere Recke schulterte die junge Baroneß auf sein Ross und folgte den eiligen Rufen des Streitwagens und der Galeere. Und erneut ward der Trupp auseinander gerissen.

Auf der Galeere angekommen, waren die Launen aller zunächst verwirrt, aber nach einigen Krügen kühlen Gebräus ward man gelassener und vertraute auf die Gabe der Zurückgebliebenen, sich alleine durchzuschlagen und ihren rechten Weg zu finden. (Anm. d. Red.: Alte Säcke geben niemals auf!)

Der Recke half der Baroneß mit seinen Gewanden aus, da die ihren ebenfalls alle zurück geblieben waren und der Reiter des Streitwagens versprach die Baroneß am folgenden Tage sicher in ihre Heimat zu geleiten.

Und so trennte sich der Trupp am folgenden Morgen, nach der Ankunft in den Niederen Landen in der beruhigenden Gewissheit, dass der Barde und seine edle Dame auf einer superschnellen Galeere noch am selbigen Abend verschiffen konnten, .....

aber auch in der Trauer über das Ende einer wunderbaren Reise.

Das Schlachtross des Barden fand Genesung und so konnten die beiden Zurückgebliebenen nach dieser weiteren Nacht ebenfalls unversehrt in heimische Gefilde zurück kehren.

Und so bleibt allen Reisenden am Ende nur noch ein letzter Gedanke:

SCOTLAND –

I'LL REMEMBER FOR ALWAYS AND EVER

Schottische Grüße,

die Baroness