3.10.2005

Kings House
Glencoe
Scotland

1

Die Saga

Die Welt ist im Wandel...

Es begab sich zu einer Zeit, als die Erde noch jung war. Da machte sich auf, vielerlei edles Volk vom Stamme der Alten Säcke, zu bereisen ein fernes Land.

Ihre obersten Druiden, welche schon in Vorzeiten dort gewesen, lobpreisten dieses Land als einen gar von den Göttern geliebten, wunderbaren Ort, an dem eine, gar wundersame Schenke, genannt Haus und Herberge der Könige, ihr Bestes gäbe, wahren Helden einen herrlichen Aufenthalt zu bereiten.

Und so machten sie sich auf, die Fürsten und Edlen, mit ihren stählernen Schlachtrössern und Streitwagen, mit vielerlei Barden und Sängern zu feiern und erkunden jenes Tal, welches von Eingeborenen das Glen Coe genannt wird.

Nur ein Recke musste schweren Herzens, ungewollt zurückbleiben im Heimatland, da von einer Schreckensnachricht, die einem Fluch gleichkam, er heimgesucht wurde.

Durchquerend einen benachbarten Vasallenstaat, schifften sie sich auf einer geräumigen Galeere ein, voller Vorfreude. Und so sangen sie manch lustiges, wohlklingendes Liede an Deck, wo sie einen herrlichen Sonnenuntergang bestaunten und dies als gutes Omen werteten.

Nun war dernach die Nacht hereingebrochen, doch die edlen Frauen und stolzen Recken setzten ihre Ausgelassenheit im Inneren der Galeere fort.

Nach einer viel zu langen Nacht - denn sie freuten sich auf die Wunder, die Ihrer harrten - ereilte zweie von ihnen eine unheilvolle Nachricht: Eines der Schlachrösser hatte nicht stillgehalten nachtens auf der Galeere und sich und ein weiteres Schlachtross, den Göttern sei gedankt, nur leicht und in kurzer Zeit heilbar, verletzt.

Nun so betraten sie das fremde Land, wo wuselig mürrische, dennoch freundliche Orks sie durch die Kontrollen wiesen. Sie hielten nunmehr auf die unsichtbare Grenze zu, durchquerend Wiesen und Auen, bestaunten mancherlei Landschaft und Gebäude und sahen vielerlei wildes Getier.

Je mehr die Kavallerie gen Norden hielt, desto schöner wurden Hügel und Tal, Baum und Strauch, und nach einiger Zeit war die Grenze zur Hauptstadt des fernen Landes, welche man Edinburgh, die Burg des Edin nennt, erreicht, wo der Trupp nun nach Nordwesten schwenkte.

Oh Freunde, solch wundersame Gegend, welche sie nun durchquerten, war zu schön, so dass, sie zu beschreiben, einem einfachen Barden wie ich einer bin, die Worte fehlen.

Sie erreichten die gar wundersame Schenke, Haus und Herberge der Könige, bei Einbruch der Dämmerung, wo den Helden ein warmer Willkomm bereitet wurde.

Sie trafen auf andere Vertraute ihres Stammes und mussten erfahren, dass es eine edle Heldin und ihr Streitross einmal unfreuwillig in die Knie gezwungen hatte. Doch besagte Dame und elde Heldin verfügte über solch feinen Gespürs für ihr Ross, dass sie es für den Rest der Reise dennoch händeln konnte, obwohl es nur noch mit den Vorderhufen zu bremsen war.

Alle Angereisten wurden geheißen, Quartier zu beziehen, und dankbar schälte sich gar mancher Ritter aus seinem Panzer, legte Helm und Schwert beiseite und reckte die steifen Glieder.

Das Haus und Herberge der Könige, es war ein gar herrlich romantisches Haus, und zu üppigem Nachtmahl fand man sich, auf Geheiß geladen vom obersten Druiden, in der großen Halle ein, wo von Spaß und Freuden munter getafelt wurde.

Alsbald rief man den Mundschenk, zu kredenzen Bier und heimisch Getränk, welches in alter Sprache uisge beatha, "Wasser des Lebens" genannt wird, und mancher Heroe sprach diesem munter zu.

Am neuen Morgen, nach erholsamem Schlafe, begann unser Volk nun, aufzubauen die Gerätschaften der Barden, welche zu späterer Stunde aufspielen sollten, zum Vergnügen von Mann und Weibe beiderlei Nationen.

Gen Nachmittag zog eine Einheit unserer Kavallerie los, zu erkunden Landschaft und Ort, welche als nächstes gelegen, und so erreichten sie - den Loch Linnhe zur Linken passierend - die Stadt Fort William, wo sie durch gar mancherlei Geschäft der dortigen Kaufmannsgilden stöberten.
Sie erstand eine Gallone feinsten Lebenswassers, welche als Opfergabe für ihren obersten Druiden würdig genug zu sein schien.

Danach nahmen sie eine kleine Erfrischung in einer benachbarten Schenke zu sich, wo jedoch, nicht in der Absicht jener Helden, wohl durch die fremde Rüstung und darauf befindlich manch heraldisch Emblem ihres Stammes, die eingeborene Bevölkerung erschreckt wurde, die hastig den Tisch zum entferntesten wechselten.

Nunmehr machten sich die edlen Frauen und kühnen Ritter auf ihren Streitrossen auf den Rückmarsch, denn es begann Abend zu werden, und man wollte an Diesem feiern eine gar große Lustbarkeit.

Jedoch geschah dem Herrn der Amsel, Lord zu Gelsenkerken, ein Missgeschicke: In Gewohnheit der Gepflogenheiten seines Landes, begab er sich mit seinem Streitrosse auf die diesen Ortes falsche, rechte Seite des Weges; allzumalen geschickter Umgang mit seinem Tiere verhinderte einen folgenschweren Zusammenprall mit dem Streitwagen eines Eingeborenen. Die junge Baroness, welche auf seinem Rosse Platz gefunden hatte, ward darüber jedoch sehr erschrecket.

Gen Abend fand mancherlei Volk sich ein, in der Schenke, wo nun die Barden zu höchster Form aufliefen und gar manch herrliches Lied, manche musikalische Saga darbrachten.

Roger, Fürst zu Duisburg, reichte Wohlklingendes dar; Hanna, eine bis dato wenig gerühmte Bardin, intonierte dem Ohre schneichelnde Töne, und mancher Held schloss sich dem Gesange an. Ein in Ausbildung befindlicher Barde brachte seine bereits erstaunlichen Fertigkeiten mutig dem erfreuten Publikum dar, und noch zwei weitere Barden priesen die Melodien des fremden Landes und Volkes.

Dem folgend ward der Gesang und das Musizieren der mitgereisten Barden-Horde gezeigt, welche sich viele Male schon zusammen gerauft hatten zum gemeinsamen Spiele so manch schwermetallener Hymnen.

Da war munterer Tanz und eitel Freude in der Halle, wo Ströme von gar unbeschreiblicher Allolika, Wässer diversester Art und Herkunft - vielfach und ebenso gelobt in Gedenken an den im Heimatland verbliebenen Recken - genossen wurden.

Nun griff die Gemahlin des obersten Druiden zu ihrem Musikalischen Instrumente, und göttergleicher Klang erfüllte den Raum. Nach Ende des Liedes feierte man sie frenetisch in Sprechchören und die Fürsten und Fürstinnen priesen ihr Spiel aufs Herrlichste.

Oh Freunde, welche ihr in der Heimat weiltet, die Barden schienen für die Götter selbst zu spielen, und so manche Stund gaben sie ihr Bestes.

Unser Volk feierte und lachte, scherzte und freute sich des Seins, auch das wohlgerundete Gesäß einer jungen Heldin wurde mit viel Wohlwollen gepriesen.

Noch lang, bis zum kommenden Morgen, saßen wir vor dem offenen Feuer des Panoramasaales und manch einer genoss wundersame Labsal, welche von geübten Händen gespendet wurde.

Am Morgen darauf wurden die Gerätschaften der Barden wieder im größten der Streitwagen verstaut, und am Nachmittage machte sich die gepanzerte Kavallerie erneut auf, das fremde Land zu erkunden.

Sie sahen Seen und Berg, Getier und Gesträuch und staunten gar sehr ob der Schönheiten derselben.

Leider war der Herr der Amsel vom Missgeschicke verfolgt, er konnte einen heranpreschenden Streitwagen erst in letzter ......wahrnehmen, doch erneut meisterte er die Lage. Nur, erneut hatte er die junge Baroness in Gefahr gebracht, welches ihm sehr missfiel, so dass er noch lange im Grimm und Hader mit sich selbst war. Die Baroness indess spendete ihm Worte des Trostes, so dass sein Unmut sich legte nach einiger Zeit.

Noch ein weiterer kurzer Zwischenfall trübte die Laune. Ein kleiner Wicht aus dem fremden Land erdreistete sich, über die jungen Knappen des Herzogs von Bergkamen zu lachen, so dass dieser gewaltige Recke, die Hand an den Knauf seines Schwertes gelegt, diesen Lump zum Duell forderte. Dieser zog es jedoch vor, sein Heil in der Flucht in die Latrinen zu suchen.....

Ein anderer Recke musste seinem Ross an eben diesem Tag einen neuen Hufbeschlag verschaffen, damit es im fremden Land weiter seinen Weg bestreiten konnte.
...
Oh wehe, nachdem die Nacht in den Morgen überging, erhob sich ein großes Wehklagen, denn keinen der Ritter und Edelfrauen zog es frohen Gemütes in die Heimat.

Dennoch musste ein Teil der edlen Truppe den Rufen der Heimat folgen und brach frühzeitig auf, denn die Galeere, welche sie in diese zurückbringen sollte, duldete keinen Aufschub und so verließen die Heroinnen und Heroen schweren Herzens dieses von den Göttern geliebte, fremde, schöne Land...

Doch... etwas von Ihnen ist für immer dort geblieben.

So endet nun diese Saga;

möge der ein oder andre Held,
die ein oder andre edle Frau
Ihren Teil zum Besten geben,
auf dass diese Reise
nie in Vergessenheit gerate!

Micha „ El Cattivo „
Herr der Amsel
Lord von Gelsenkerken

und Ergänzungen von
Baroness von Erpel

Scotland