25.06.2005

Bikers Inn -
Die 7. -
Klappe

Auftritte im Biker's Inn sind mittlerweile für JUST IN TIME - so würde Boris Becker*) sagen - Auftritte im eigenen Wohnzimmer. Was heißt das? Wir kennen die Örtlichkeiten, die Wirtsleute und oft einen (Groß-)Teil des Publikums.

Das heißt: Wir fühlen uns dort wohl. Also haben wir uns im Vorfeld bei den Proben angestrengt, denn Außenfaktoren könnten ja nicht als Entschuldigungsgrund für einen (zwar höchst unwahrscheinlichen?!?) „miesen“ Auftritt angeführt werden.

Dann überraschte uns Mike mit der Information, dass einige aus der Gruppe ‚Soldiers on wheels’ aus Lehr in Ostfriesland (siehe letzten Biker's Inn-Auftritt) ihr Erscheinen auf diesem Gig angesagt hätten. Lag es daran, dass Virginia noch intensiver übte?

Völlig relaxt (Germanisten-nöff-düütsch - Anm.d.Red.) ging diesmal der Aufbau schon am Freitag los. Dank der Mithilfe von drei Schülern des Humboldt-Gymnasiums in Köoln, Rene, Till und Benedikt, konnten wir „Alte Herren“ aus der Band unsere Knochen schonen.

Und, nachdem alles verladen war, rollten wir gemütlich in die Eifel. Wegen der Hitze und der üppigen Zeit, legten Jörg und ich unterwegs einen Stopp in einem Cafe ein. Immerhin kam ich dadurch in den Genuss eines spendierten Kuchens und Kaffees sowie des aparten Anblicks einer ebenso hübschen Bedienung (Tja, das Auge isst bekanntlich mit). (!!Nachwuxmatscho!! Anm.d.Red.)

Im Biker's Inn angekommen durfte ich „leider“ beim Abladen des Lkws nicht helfen, da Elke darauf bestand, dass ich erst eines der leckeren Törtchen probierte. Bis zum eigentlichen Soundcheck konnte ich dann in Ruhe die Veränderungen bzw. Umbauten im Saal begutachten, und ich muss sagen, Biker’s Inn wird immer mehr zum Schmuckkästchen.

Bei der Abstimmung der Anlage auf den Raum lief Uwe zur Höchstform auf. Wir auf der Bühne waren vom Klangbild wirklich begeistert und so bekam Uwe auch endlich den Applaus und den Dank von den anderen Bandmitgliedern, den er schon sooo lange eingefordert hatte.

Samstagabend: Im „Tiefflug“ rase ich von einer Abiturfeier in Köln zum Biker’s Inn, da ich denke, die anderen erwarten mich schon sehnsüchtig, damit wir mit dem Gig beginnen können. Aber, was ist? Da sitzt die „Meute“ vor einer Großleinwand und schaut sich erst einmal das Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Brasilien an.

Auch gut, da kann ich ja erst mal mein Nachtlager neben dem von Uwe auf der Ladefläche unseres Lkws aufbauen.

Gegen 20.45 Uhr geht es dann los.
Das Publikum, hauptsächlich bestehend aus den „Alten Säcken“, den „Free Choppers“ aus Linz und einer Motorradgruppe, "Free Biker", aus Belgien, empfängt uns freundlich. Aber wo sind die „Soldiers on wheels“? Möglicherweise hat sie die Wetterprognose abgeschreckt. Nun sitzt Petra (Wirtin des Biker’s Inn) auf einem beachtlichen Whiskey-Depot.
Macht nichts, wird sicher so bald nicht schlecht.

Ich finde, wir haben an diesem Abend einfach großartig gespielt. Jedes Bandmitglied strahlte eine Sicherheit aus, die der Spielweise und dem Gesamtsound zugute kam. Aber eigentlich sollen das besser andere beurteilen (richtyright! A.d.R.). Mir hat dieser Auftritt unheimlich viel Spaß gemacht. Die Stimmung war super.

Nach dem Auftritt konnte ich mir endlich auch 'mal ein Bierchen hinter die Binde kippen, da ich nicht sofort wieder nachhause gefahren bin, sondern die Nacht neben Uwe auf dem Lastwagen gepennt habe. Wie Auguren berichten, soll ich kaum(?!?) geschnarcht haben.

Also, ich fand’s megageil. (Furchtbar, dieser Jugendslang - (besonders wenn er von einem reiferen Pädagogen-Jahrgang benutzt wird!! - Anm.d.Red.))

Mühsam gestaltete sich dann der Abbau, die Rückfahrt nach Köln, das dortige Abladen sowie das Zurückbringen des Lkws. Was soll’s, das gehört nun mal zu einem Auftritt.

Was bleibt vom Wochenende?

Für mich: Motivation zum Weitermachen, d.h. zu Proben, zu Gigs, zum Musizieren mit Freunden.

Euer Tastenmann Rüdiger

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*) Sogar solch ein geistig tieffliegender Filzkugelbeschleuniger ist nicht sicher vor der Zitierwut eines akademischen Germanisten; Fehlte nur noch der entsprechende, lederkugelbeschleunigende "Kaiser" alias "Schaumarama?!"