10.7.2004

Der zehnte Gig von JIT,
der sechste im Biker's Inn

Der zweite Auftritt in diesem Jahr an diesem Ort - doch: nach DEM ersten!, welch beglückende Erkenntnis unter dem Motto:

"Es gibt doch noch (richtige) Biker!“ (neben den „Alten Säcken“ [AS], versteht sich) - mehr dazu später.

Von Anfang an, also schon beim Aufbau und vor allem beim Soundcheck, herrschte eine entspannte, freundliche, nicht unkritische aber besäuselt flachsende Atmosphäre.

Woran das lag? Bestimmt nicht am umwerfenden Sommerwetter 2004 mit regelmäßigen Wolkengüssen à la "cats and dogs". Dieses Wetter konnte besagte gute Stimmung nur äußerst marginal trüben. Auch wenn es dazu führte, dass von der samstäglichen Tour einige Moppeds und Klamotten von Grund auf versaut ins Biker´s Inn zurückkehrten...
(Jaja – die Gülle in der Eifel...)

Auch der Abflug von Raimunds Buell (gelb), der dafür sorgte, dass sie und die Kombi (gelb) des Fahrers nicht mehr ganz so (gelb) aussahen, dafür aber sein rechter Arm/Daumen/Hand... (Sch... Bitumen plus Regen, keine wirklich nette Mischung), trübte beeindruckender Weise seine Stimmung, weniger beeindruckender Weise die aller übrigen Teilnehmer nicht wirklich.

Petra und Günther auf der Kommandobrücke des Inns, wuselig und kommunikativ, „jot dropp" - was konnte uns da nur passieren? Eigentlich nix... und so war´s auch (im Gegensatz zum letzten Mal - hoffentlich bald und endgültig vergessen).

Ein paar „Schwierigkeiten“ gab´s zwar im Vorfeld des Gigs. Die Schlepp-Hilfe uns moralisch verpflichteter Nachwuchskünstler am Humboldt-Gymnasium fiel (wohl wegen „Terminüberschneidungen“ und diffuser Kommunikationsblockaden) flach, so dass unsere eigenen fast-90Grad-altersgebeugten Kreuze noch heute protestieren (vertragliche Nachbesserung mit dem Musik-Frischfleisch ist in Arbeit).

Besagte Rutschpartie einer ex-geilen Alpen-Renn-Maschine beraubte uns denn auch noch der mehrfach bewährten Roady-Hilfe von Lutz - der stattdessen Abschlepp- und Rückholdienste leistete und so auch noch den größten Teil des Konzerts versäumte, ebenso wie natürlich auch der Haupt-Leidtragende Raimund und die mit ihm leidende Lydia.

Doch es hätte unsere Stützorgane noch schlimmer treffen können, wäre da nicht Thomas (däm Rüdiger sing Tochter singe Fründ) in die Bresche gesprungen, sowohl beim Transport hin zum, wie auch nach dem Gig: "Grande et muchas gracias, Senor Thomaso!"

Nach Einweisung in die Bedienung der Lichtanlage durch Herrn Hofmann (ebenso geduldig wie sachverständig – darüber hinaus praktizierender Rock´n´Roller) beim music store arbeitete das Bühnenlicht zwar in Folge unvollständiger Lektüre der (deutschsprachigen!) Anleitung noch ohne Mitwirkung des Licht-Mixers, dennoch sound-generiert durchaus zufriedenstellend - was wir aus dem Fehlen von Mosereien schließen.

(Besagte Einweisung war übrigens nicht ganz leicht zu bekommen, da das sonstige Personal des Store wohl eher am Verkauf selbst, denn am Service für das bereits Verkaufte interessiert ist... ist ja auch sooooo viel einfacher.)

Genug des Vorspiels...

Der Auftritt selbst zählt nach einstimmiger Einschätzung aller Bandmitstreiter zu den "geilsten" (whatever that means!), wenn es nicht der beste war - unserer Meinung nach, ja.

Das lag aber bei weitem nicht nur an uns (JIT und den dann doch gemeisterten Kleinfehlern und Nickeligkeiten), sondern diesmal auch an einer Truppe von bis zu zwanzig "Soldiers on Wheels" - ein Bundeswehr-Biker-Club aus Leer in Ostfriesland - die ein Treffen im benachbarten Vogelsang derart "genossen", dass sie im "Bikers Inn" kurzerhand "aufschlugen" und eine anfänglich zwischen leicht gefrusteter Agressivität und herzlicher Fröhlichkeit schwankende Stimmung erzeugten, die sich dann jedoch in eine rock'n'roll-begeisterte und derartig positive gute Laune verwandelte, wie wir sie noch nie vor und auf der Bühne erlebt haben.

Danke, liebe Leeraner, Ihr habt uns bewiesen, dass es (claro, neben den AS) doch noch Biker gibt, für die R'n'R zu spielen, einen RIESEN Spaß macht!

Die zwanzig Stücke bis zur Pause waren wie der Wind vorbei, gespickt mit Erinnerungsfetzen wie: Mike bekommt einen Zwanziger und einen Zehner in´s Textbuch; Karlheinz kann nun nachvollziehen, wie sich eine Bauchtänzerin fühlen könnte, der ein Zehner in die Hose gesteckt wird;

zwei "Soldiers" pflanzen sich an den Bühnenrand und „bangeln“ zusammen mit Mike dessen Notenständer nieder; einer der beiden versucht während des Solos bei „Hell´s Bells“ in Mikes Gitarre zu beißen.

Mikes Eltern schwoofen (antiker Ausdruck für "Tanzen mit Körperkontakt"); Luftgitarrennummern von Silivia, Detlef, Pierre (Detlef sein Sohnemann), Valerie und Thorben (Lutz und Anne ihre zwei beiden) und ?...

Nach einer kurzen Pause sollten eigentlich noch sieben Stücke kommen - vier wurden es noch, dann war Mikes Vokal-Organ im Eimer. Den etwas abrupten Schluss machte Detlef den verdutzten Gästen verbal gekonnt akzeptabel und schluckbar.

Nach erfolgreichem Abbau und Verstauen des Materials in den Transportern, war dann eben dieses: Schlucken, auch für uns möglich und wurde ausgiebig praktiziert, nach dem (so weit uns bekannt) alttestamentarischen Motto: "Tuet wollüstig, was ihr nicht lassen könnt!"

Dementsprechend waren auch die noch verbliebenen „Soldiers“ drauf und dran, vier weitere 07-Flacons Jim Beam per Taxi zu ordern, nachdem die ersten sieben den Weg aus dem Fundus des Hauses nahezu vollständig in ihre Blutbahn gefunden hatten.

I must say: Very impressive!

Ein würdiger zehnter JIT-Gig wird gekrönt - wie wir erfahren konnten - durch eine bereits traditionelle Treppenhausparty der AS mit zahlreichen Gesangsproben diversester Partygäste bis zum sonntäglichen Morgengrauen...

Leider-Gott-sei-Dank lässt die robuste Bauweise des Bikers Inn den Genuss dieser Darbietungen auf seiner Südseite, dem Standort unseres Stoffhauses, nicht zu. So verbrachten Elke und Karlheinz eine erholsame Nach-gig-nacht.

Alles in allem, so 'was darf sich wiederholen!

Auf auf, Sternenburg, wir kommen!

Euere Elke und Karlheinz!