11.10.2003

Eifel-Saisonabschied im
Biker's Inn

Treffpunkt Humboldt-Gymnasium, Samstagmorgen, 11. Oktober 2003, 10 Uhr, Rüdiger + Benz + Hänger warten bereits, das Bewegen der harten Ware kann mal wieder beginnen -

emotional etwas gedämpft, alldieweil die letzte gleichgeartete Aktion kaum eine Erdumrundung des Mondes zurückliegt.

Klare Bestätigung unserer Band"philosophie": Mehr als vier bis maximalst fünf Auftritte pro Jahr - mit der Präzisierung: Möglichst gleichmäßig verteilt - sind nicht drin!

Jeden Tag wird unser Knochengestell 24 Stunden älter - man lese und staune, und: trügerische Erinnerungen an ein jugendliches Leistungsvermögen dieses Körperbestandteils, gepaart mit der irrigen Annahme, es stehe nach wie vor und in "alter Frische" zur Verfügung, haben mich schon beim Gig in Disternich einen Monitor ebenso unfreiwillig wie mit gehörigem Krachen in die Landschaft werfen lassen.

Von den ärgerlichen materiellen Konsequenzen solcher Komiker-Einlagen in pekuniärer Hinsicht abgesehen,

die "Reversibilität von Funktionsstörungen durch Überschreiten der Belastbarkeitsgrenzen des motorischen Organ-Komplexes"(Waaoouuw!)

nimmt mit jedem Tag ebenso sicher ab, wie die aus dem tiefsten Innern seiner "Weichen-Steuer-und-Kontroll-Ware" in der Schwellung zwischen den Schultern generierte, nahezu unbeschreibliche Dankbarkeit und Freude über jede beim Schleppen der harten Waren Helfende Hand größer wird!

Dies ist der, wie ich meine, angemessene Anlauf für eine ebensolche Würdigung einer hoffentlich zur Tradition werdenden Novität bei diesen Gig-Vorbereitungen:

Erstmals erreichte die Zahl helfender Hände (über die der Band hinausgehender) die allerstolzeste Zahl von acht! Ja, im Biker's Inn sogar von zehn! Zu Thomas, bereits beim "bei mir-Gig" und in Disternich sogar durch seine Freundin, Rüdigers Tochter, um 100 % vermehrt, bestens und qualitativ höchstwertig erprobt, gesellten sich nach unübersehbaren Startproblemen: - Qualität und Dauer einer AS-Biker's-Inn-Nacht verlangen offenbar nach einem ausgiebigen Tages-Anlauf - von dort kommende Sylvia, Detlef und Uwe. Im Biker's Inn kamen die Hände von Lutz dazu, so dass Ausladen und Aufbau in ungewohnt entspannter Weise und - zumindest für meine Bandscheiben - so stressarm wie bisher noch nie "über die Bühne" gingen. Danke an Euch alle!

Vielleicht war Eure Aktion das gute Omen dafür, dass dies wohl der beste Gig von JUST IN TIME werden sollte.

Ein weiteres Omen gesellte sich dazu, wie Major Uwe es formulierte: "Wir brauchen wohl immer etwas emotionalen Stress, wenn etwas Gutes herauskommen soll!". Gemeint waren einige phonstarke, die Besitzer wechselnde Worte. Unkonventioneller Soundcheck nach Major Uwes Marke "Dann-mach'-doch-der-Hund-drauf!", verzweifelte und den gesamten Tag bis zum Ende des Auftritts andauernde Suche nach der Funktion der Lichtanlage (immerhin, General Harald: etwas weiter sind wir vorangekommen, ein winziger Eingang für das Steuersignal am Licht-Mixer wurde entdeckt, was aber zum Knutschen eines Besens noch immer nicht berechtigte; übrigens, wir haben Dich vermisst, rein menschlich und oder so!).

Wir, Elke und Karlheinz, errichten unser Zelt hinter dem Inn, bei immer besser werdendem Wetter, das uns von Köln kommend offenbar nicht so schnell folgen konnte, in der Eifel begrüßte uns nämlich noch stellenweise Nieselregen. Entsprechend gemäßigt euphorisch waren die Bewertungen der Freitags- und noch mehr der Donnerstags-Eifel-Touren der Alten Säcke. Kleingespräche, ein Bremsklotz mit Spiegelei und Pommes, Eau de Kran und Gewässer anderer Herkunft kommen - wie üblich vor dem Auftritt - zu den Ohren heraus ... Was tut man nicht alles für die Kunst! Endlich: 19 Uhr 15, ...

Punkt Halb Acht ging's los!

Zunächst, wie gewohnt, in eine weitestgehend im eigenen Saft kommunizierende Schar von Menschen hinein, die aber doch sehr bald und zunehmend häufiger und intensiver auf unsere Bemühungen und sogar ausgesprochen positiv antworten. Die vor der Bühne, ebenso wie wir drupp, sind "joot drupp" (das ist Kölsch und heißt etwa "leicht und angenehm emotional enthemmt", also, gut drauf). Nach dem "Ende von Lustig", sprich mit Radar Love: die Menge beginnt zu köcheln. Jessi, und die Daumen-Grill-Feuerzeug-Illuminationen schwingen im Rhythmus durch den Raum.

Mit dem Beginn des Purple-Blocks gar: Bangeln (nicht ins Human-Genom gehörendes heftigstes Kopfschütteln in vertikaler, nicht horizontaler Ebene), Hüpfen, zunächst noch verschämt am Rande, dann zunehmend den Raum vor der Bühne füllend, Tier holt sich den Schellenring und ergänzt die Perkussion vor der PA - die Menge kocht! - Es ist der Wahnsinn! So 'was habe ich noch nicht erlebt! Nicht von dieser Seite der Bühne aus! Muss sagen, absolut nicht gewöhnungsbedürftig!

22 Uhr 15 Minuten - das kann doch nicht wahr sein, wie schnell alles ging. Gemeinsames Dankeschön ans Publikum. Pause.

Erste Zugabe, die eingeplante - nachdem Alte und sonstige Säue in Disternich den ersten Versuch zerdröhnt hatten - diesmal mit Jörgs erstem Drumsolo für JUST IN TIME: kommt astrein!;

Zweite Zugabe - auch noch eingeplant -; Die dritte: nicht eingeplant; Fast drei ein halb Stunden Konzert sind auch nicht alltäglich.

Aber, als Senior der Band darf ich sagen: Unter solchen (zwischenmenschlich)klimatisch guten Bedingungen spürt man die Anstrengung nicht. Nur die Blutergüsse in den Fingerbeeren eines spätberufenen Bassmanns brennen heimlich still und leise vor sich hin.

Abbau und Verladen gehen mit Hilfe zahlreicher, vor allem auch AS-Händen in Windeseile vonstatten. Rüdiger und Jörg verabschieden sich gen Nord-Osten in die Nacht. Danke + see you later!

Mein Versuch, den Bit-et-al-Vorsprung derer vor der Bühne aufzuholen, gelingt trotz größter Anstrengungen in der verbleibenden Zeit nur unvollständig. Erstmalig: Ein Autogramm geschrieben, ich bin gerührt, nicht geschüttelt! Ein Uhr dreißig, Petra und Günter verkünden den ultimativen Zapfhahnverschluss, davor schnell noch ein Letztes für den Weg durch die kalte Eifelnacht. Die vergangenen AS-Nächte haben den beiden von der Biker's-Inn-Kommandobrücke offenbar gehörig Substanz abverlangt.

Wir, Elke und Karlheinz, verzichten auf die schlafen-wollen-menschen-freundlicher Weise in den Wohnwagen an der B 266 ausgelagerte Treppen-Haus-Party und begeben uns in unser ebenso südlich des Inns aufgebautes wie straßen-sound-geschütztes Zelt. Auf Petras Aushilfs-Kopfkissen (wir hatten unsere Hai-Tek-Exemplare zuhause vergessen) supergut geschlafen, Danke!

Dennoch: Die Nach-Gig-Erholungsphasen werden eindeutig und stetig länger: Erste In-Augenschein-Nahme der Bilderbuch-Wetter-Eifel am Sonntagmorgen erfolgte durch Karlheinz nämlich erst gegen 10 Uhr noch 'was.

Ausgiebiges Frühstück, Verladen der restlichen Güter in den Pkw, Erkundungsspaziergang durch Morsbach-Nord, Verabschiedung von Lydia, Reimund, Iris und Bernd on the Road nach Stuttgart und weiter in Richtung Alpen nach erfolgtem Verstauen der geilen Mopeds auf dem Hänger.

Es war ein schönes Wochenende mit (wie immer, leider, etwas) wenig Erholungs-Restzeit.

2003, das war's! Eure Elke und Karlheinz

Auf 2004!