10. 5. 2003

Zweites Konzert des Jahres
in der Gaststätte"bei mir",
bei Anna und Helge in der Kölner Südstadt.


Nach dem Transport des (fast)Probenrauminhalts vom Humboldt-Gymnasium in mehrfachen Fahrten Rüdigers Benzes, Uwes Kleintransporters und der Roady-Mitwirkung von Thomas, dem Freund von Rüdigers Tochter - Danke für die Schonung seniler Skelettapparate! -, Transport des gesamten Kneipen-tisch und -stuhl-Mobiliars auf den Innen-Hof, standen wir vor einer ton-, bühnen- ...technische Herausforderung erster Klasse nach dem Motto: "Wenn wir das hinkriegen, dann brauchen wir vor fast keiner "Loukeeschn" mehr Manschetten zu haben!".

Raumcharakteristik: 4x12x3,5 m - kaum strukturiert = fast nur glatte Wände; da, wo der Mixer normalerweise hin müsste, ist der "Schlauch" zu schmal, die Gäste müssten hinter die Theke, also: Mixer ganz ans andere Ende, (zu?) weit weg von der Bühne.

Die Bühne besteht aus einem Mix von verschraubten Pressspan-nut-und-feder- sowie Sperrholz-platten auf einem Bierkastenlager über Eichen-Parkett-Boden. Diese Konstruktion (alle Teile sind frei, sich wie es ihnen gefällt, zu bewegen, mitzuschwingen, also: Resonanz ohne Ende) zwang zur Eleminierung der Frequenzen bis zu 300 Hz, machte - neben der fehlenden Raum- = Bühnen-Breite - den Einsatz von Side-fils unmöglich, da mit ihnen ungebremste Rückkoppelungen durch die Kneipe dröhnten.

Anreiseverzögerungen durch Wochenend-rush-hour-verkehrs-Staus um das Bundesdorf herum führten dazu, dass sich der Bühnen- und sonstige Aufbau bis 15 Uhr hinzog, der Sound-Check folglich erst um 15.30 Uhr starten konnte. Leichte, stressgenerierte Stimmungsreizungen führten zu - in Zweier-Beziehungen nicht unbekannten - Situationen des Gnadenlos-an-einander-vorbei-redens, kurz, zu zeitweise gemäßigt brenzligen zwischenmenschlichen Atmosphären.

Zwischen drin zwei beruhigende Momente: Mikes Grippe-Ansatz konnte durch Erwerb eines entsprechenden Mittels durch Elke gebändigt werden, und der Erwerb, ebenfalls durch Elke, eines Starkstrom-Y-Kabels von 1 auf 2 und jeweils zwei 220-V-Steckdosen löste das Problem der zeitgleichen Nutzung eines Drehstrom-Anschlusses für die Band und Annas Geschirrspüler, zukünftig auch der Kaffee-Maschiene im "Biker's Inn".

Nachdem der etwas genervt abgebrochene Soundcheck Jeden - unausgesprochen - befürchten ließ, dass das Rückkoppelungsproblem uns den Auftrtitt über pausenlos beglücken würde, gelang es JUST IN TIME (wie jeder guten Beziehung, die nur dann eine ist, wenn sie solche Irritationen aushält), die Zeit bis zum Beginn des Auftritts ohne Mord, Scheidung oder sonstige Nettigkeiten zu überbrücken....

Um 19 Uhr: Die Kamele laufen ein, das "bei mir" füllt sich - so eng beieinander und so nahe an der Bühne haben wir(Elke und Karlheinz) noch nie Zuhörer erleben dürfen, von ganz jung bis querbeet, gestandene Rocker.

Und - große Erleichterung: Die ge- und be-fürchteten Rückkoppelungen waren mit dem ersten Ton bei Konzertbeginn um 19.30 Uhr verschwunden. Was doch menschliche Leiber für heilsame Wirkung auf dieses akustische Sch....problem haben können!

Wegen der Größe der Bühne durften Elke und ich vor der PA stehen - als agierendes Bandmitglied eine Vor-der-Bühne-Erfahrung - sicher nicht alltäglich. Wir haben es genossen:

Ein Auftritt, der mit Sicherheit zu unseren besseren gehört, wenn nicht gar der beste:

Ein ungeheuer konzentrierter Mike mit Beulen an Stirn und Hinterhaupt nach ebenso heftigen wie allseitigen Mikro-Kontakten und der besten gesanglichen Leistung, die wir bisher erleben durften;

Ein Schlagzeuger Jörg mit Marathon-Mann-Leistung, der Hard-Rock-Experten nicht nur visuell an den jungen Herrn Cozy Powell (siehe: Seite "In Memoriam") denken ließ,

und ein Tasten-Mann Rüdiger, der Zuhörer vom Fach an einen gewissen Herrn John Lord erinnert haben will, und der von ihnen als "New Comer der Saison" bezeichnet wurde.

Eine bisher nicht erreichte, schnelle Stück-Folge, die eine fast fünfzehnminütige Pause kurz nach 21.30 Uhr ermöglichte, bis zu einem Finale plus zwei Zugaben und Auftrittsende gegen 22.15 Uhr, just in time!

Viel Lob von alten - pardon: ehemaligen! - Mitstreitern (Manfred, Volker) hat sehr gut getan, ist Ansporn, weiter zu gehen.

Abbau in umgekehrter Reihenenfolge wie anfangs beschrieben- erneut mit Hilfe von Thomas (nach erfolgreich bestrittenem Handball-Aufstiegsspiel um so mehr zu loben!), nun ohne stressgenerierte Irritationen - gegen 0.30 Uhr stand alles parterre im Schulneubau, "bei mir" war wieder eine bestuhlte und betischte Gaststätte mit Pressspan-Bierkasten-Theke im Keller. Die Bierchen mit Plausch an der Theke durften schmecken ohne schlechtes Gewissen, "Du müsstest eigentlich noch ...".

Die körperlichen Folgen alias Muskelkater und bleierne Müdigkeit kamen erst mit 24stündiger Verzögerung, nachdem sonntags nach 14.30 h alles mit vereinten Kräften wieder in den Proberaum geschleppt war.

Unser erstes "Kölner Heimspiel" ist nicht nur nicht in die Hosen gegangen - bei allen Schwierigkeiten - es war ein gutes, tolles Erlebnis.

Jetzt lockt die neue Herausforderung, am letzten Samstag in den NRW-Sommerferien, das Half-Open-Air in Vettweiß-Disternich: Elisabeth, Laurenz, Andreas STÜRMER: Wir kommen!

Eure rockseeligen Elke und Karlheinz!